"Da fliegt eine Kuh!" – "Oh, ja. Und da fliegt noch eine!"
Eine der vielen amerikanischen Urängste sind die Tornados. Bis heute ist die einzige verbliebene Weltmacht den Aggressionen der Natur fas hilflos ausgeliefert. Jährlich fegt mindestens einer dieser Twister über die Ostküste des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten. Stoff genug, um die Angst endlich auf Zelluloid zu bannen.
Bill Harding (Bill Paxton) ist Meteorologe. Ein Meteorologe mit Leib und Seele, die er einst dem Kampf gegen Wirbelstürme gewidmet hatte. Doch seitdem er sich von seiner Ex-Partnerin und Ex-Frau Jo Harding (Helen Hunt) trennte, führt er zusammen mit der Psychologin Melissa (Jami Gertz) ein neues, ruhiges Leben als Fernsehwetterfrosch. Zu seinem Glück fehlt ihm allerdings noch Jos letzte Unterschrift unter dem Scheidungsvertrag.
Beim Besuch bei ihr findet er heraus, dass sie seine Idee einer Wirbelsturm-Messmaschine perfektioniert hat. Da gerade ein solcher um die Ecke kommt, übernimmt er kurzerhand die Führung der kleinen Forschertruppe und jagt mit beiden Faruen hinter dem Twister her, damit das Messgerät in den Wirbel geschmissen werden kann.
Leider sind sie nicht die einzigen die mit einer solchen Maschine versuchen, Wetter Geschichte zu schreiben: Dr. Jonas Miller (Dr. Jonas Miller), ausgerüstet mit einem großen Trupp schlagkräftiger Meteorologen und schwarzen Großraumlimousinen, hat die Idee geklaut und versucht nun seinerseits, als erster Mensch Messergebnisse aus dem Inneren eines Tornados zu bekommen. Der Wettlauf kann beginnen…
Mit "Twister" legt Ex-Kameramann Jan de Bont ("Stirb langsam") seinen zweiten eigenen Film nach dem grandiosen "Speed" vor. Man merkt sofort, aus welchem Bereich de Bont kommt: Die Kamerafahrten sind irrwitzig, denn der Regisseur geht bis an die Grenze des Machbaren: Aus mehreren hundert Metern Entfernung zoomt die Kamera auf Hardings fahrenden Jeep, bis sein Gesicht voll im Bild ist – ohne einen einzigen Schnitt!
Überhaupt trägt der Film weniger die Handschrift eines Regisseurs, als vielmehr die Special-Effects, dessen gleiche Firma schon mit "Jurassic Park" die mögliche Technik bis zum äußersten auslotete. Mit "Twister" wurde aber noch eine Schippe draufgesetzt: Da fliegen Bäume, Autos, Mähdrescher, Trucks, ganze Häuser und sogar Kühe durch die Gegend. Und dies in einer solchen Perfektion, dass man sich am Kinosessel festhält. Und das dabei die Story bei diesem effektgeladenen Streifen zu kurz kommt schadet dem Film zwar ein wenig, da er dabei etwas an Spannung verliert, aber ist dank der perfekten Tricksequenzen und den guten Darstellern, wie mit Bill Paxton ("Near Dark", "Aliens – Die Rückkehr"), Helen Hunt ("Besser geht’s nicht") oder auch Cary Elwes ("Saw"), fast schon Nebensache und leicht zu verkraften – denn Twister lebt nun mal von seinen perfekten Special Effects.
Fazit: Jan de Bont ("Speed") hat mit "Twister" einen richtig unterhaltsamen und effektgeladenen Streifen, geführt mit phantastischen Kameraeinstellungen, inszeniert, das sich ohne Zweifel als eines der besten Katastrophenfilme überhaupt herausstellt. Ach ja, zudem flüchten Helent Hunt und Bill Paxton vor dem gewaltigsten Tornado der Filmgeschichte!