Ein Virus, das die Menschen in blutrünstige Bestien verwandelt, gerät außer Kontrolle. Will Smith spielt den letzten Überlebenden in Manhattan, der gegen das Virus immun zu sein scheint und an einem Gegenmittel forscht. Doch die Infizierten, die offensichtlich nicht geheilt werden wollen, beginnen den Überlebenden zu jagen.
Es gibt leider eher wenige gelungene Endzeit-Thriller und Horrorfilme, da Hollywood kaum große Budgets für Filme des Genres zur Verfügung stellt, zumal einige Endzeit-Projekte, wie "Waterworld" oder "Postman" floppten. So wollte Ridley Scott "I Am Legend" bereits 1997 mit Arnold Schwarzenegger verfilmen. Nun, über 10 Jahre später realisierte Regisseur Francis Lawrence, der zuvor bereits den Horror-Film "Constantine" inszenierte das Endzeit-Projekt und lieferte damit einen der besten Blockbuster 2007. Am Anfang wird zunächst einmal eine sehr bedrückte Atmosphäre aufgebaut. Die beklemmenden Bilder des leeren Manhattans und die allgegenwärtige Bedrohung durch die Infizierten halten diese Atmosphäre der Angst aufrecht, die durch die Einsamkeit von Smith und seine aussichtlose Situation noch besser zur Geltung kommt. Vor allem anfangs kann der Film darüber hinaus durch Rückblenden und durch hervorragende Spezial-Effekte sehr gut unterhalten, doch in der zweiten Hälfte, wenn die, scheinbar einem Computerspiel entsprungenen Infizierten, beginnen Will Smith die Show zu stehlen, wird der Film leider zunehmend lächerlicher und zu Gunsten von ein paar weiteren Effekten und einem möglichst heroischen Ende geht die bedrückende Atmosphäre leider verloren. Über weite Strecken wird auf Filmmusik gänzlich verzichtet, wodurch die Einsamkeit der Hauptfigur noch einmal unterstrichen wird. Alles in allem ist "I Am Legend" anfangs sehr spannend und zum Ende hin immer noch unterhaltsam und damit ein gelungener Blockbuster.
Die Story ist mittelmäßig, was angesichts der dichten Atmosphäre und dem hohen Unterhaltungswert nicht weiter stört. Die Grundidee um den letzten Menschen in Manhattan, der verzweifelt nach einem Gegenmittel gegen ein gefährliches Virus sucht, ist erst einmal nicht schlecht. Die Rückblenden, die aufzeigen, wie es zum Ausbruch des Virus gekommen ist lassen leider einige Fragen offen, dafür ist die Charakterkonstruktion aber ganz gut gelungen. Die Einsamkeit der Hauptfigur, die psychisch immer labiler wird ist gut dargestellt. In der zweiten Hälfte werden auch die Wendungen immer unwahrscheinlicher und lächerlicher. Hier hätte man besser auf die eine oder andere Wendung verzichtet und wie anfangs auf eine ruhige Atmosphäre und auf die richtige Dosierung der Spezial-Effekte gesetzt.
Wenn man den letzten Überlebenden in Manhattan spielt, hat man als Darsteller natürlich die Chance eine starke One-Man-Show abzuliefern und genau das macht Will Smith auch. Smith, der mit "I, Robot", "Men in Black" und "Independence Day" bereits einige gelungene Sci-fi-Projekte abgeliefert hat, spielt seine Rolle mit dem nötigen Ernst und trifft dabei die richtige Mischung aus Pessimismus und Einsamkeit und einem Funken Hoffnung, der die ganze Zeit über aufrecht erhalten wird. Smith trägt mit seiner One-Man-Show zum Gelingen des Blockbusters bei und hebt den Film damit endgültig über das Mittelmaß hinaus.
Fazit:
Auch wenn der Film zum Ende hin durch zunehmend unwahrscheinlicher werdende Wendungen und durch die schwache Animierung der Infizierten nicht ganz so gut ist, wie er hätte werden können, ist "I Am Legend" dennoch einer der besten Blockbuster 2007, da er mit seiner düsteren und gespannten Atmosphäre und der hervorragenden One-Man-Show von Smith vor allem am Anfang atemlose Spannung erzeugt.
77%