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1954 erschien der SF - Roman „I am Legend“ von Richard Matheson. 1971 kam es dann zur wohl bis dato bekanntesten Verfilmung des genannten Schmökers. Boris Sagal führte Regie und Charlton Heston übernahm die Hauptrolle in DER OMEGA MANN. Nun, 36 lange Jahre später, sollte es zu einer erneuten Inszenierung des bekannten Stoffs kommen: I AM LEGEND

Man kann sich bekanntlich darüber streiten, ob ein Remake jetzt notwendig ist oder nicht. Und die Bücher, so werden viele Stimmen laut, sind ja generell besser. Meines Erachtens stellt sich vielmehr die Frage, ob der Film als eigenständiges Werk den Zuschauer zufrieden stellt.

Francis Lawrence (CONSTANTINE) führte bei I AM LEGEND Regie und akquirierte Will Smith, um den Protagonisten Robert Neville zu mimen.
Robert Neville ist Wissenschaftler und scheinbar der einzige Überlebende einer Virusepidemie, die 90% der Menschheit ausrottete. Die restlichen Überlebenden, die das Virus in sich trugen, wurden zu blutgierigen Nachtwesen. Neville ist somit im menschenleeren New York, abgesehen von seiner treuen Schäferhündin Sam, auf sich alleine gestellt. Neben dem täglichen Überlebenskampf in der Geisterstadt forscht Neville in seinem kleinen Laboratorium im Keller nach einem Impfstoff gegen das Virus...

Eigentlich scheint Francis Lawrence bei I AM LEGEND auf den ersten Blick alles richtig gemacht zu haben: Er hat sich einen absoluten Sympathieträger auf Publikumsseiten als Held ausgesucht, er vermischt die Genres Science Fiction, Horror und Drama und schlussendlich gibt’s eine satte Ladung Action obendrauf. Normalerweise zündet dieses Schema perfekt, doch leider hat dies bei I AM LEGEND nicht funktionieren wollen.Es mag wohl an der Wahl des Hauptdarstellers liegen. Will Smith ist ein begnadeter Action- und Komödiendarsteller, doch als Wissenschaftler und tragischer Held ist er wirklich fehlbesetzt. Der Zuschauer merkt regelrecht, dass sich Smith in die Rolle reinzwängen muss. Dies wird besonders deutlich bei seinen „Ausrastern“ und gezwungen geführten Dialogen mit seiner Hündin. Zwar ist die Szene Spoileranfang, wo sein Hund stirbt, Spoilerende echt anrührend, aber nicht weil unser Willi so einen tragischen Schmollmund zieht, sondern weil der Hund toll dressiert ist (Nicht umsonst wollte Will Smith den Vierbeiner nach Drehende mit zu sich nach Hause nehmen). Das Lawrence mittels Retrospektiven die Entstehung und Ausbreitung des Virus vermittelt, ist von der Idee her in Ordnung, doch an der Umsetzung im Film hapert es gewaltig! An den unmöglichsten Stellen kommen unnötige „Informationen“ zu Tage, die den Fortlauf des Films stören und ihm seine potenzielle Dynamik nehmen!Inszenatorisch ist bei I AM LEGEND die Evidenz der CGI zu kritisieren. Dies raubt dem Streifen, speziell bei der Darstellung der Infizierten, die Authentizität. Auch die Schock- und Überraschungsmomente, die ein solcher Film besitzen sollte, fallen eher spärlich aus.Positiv bei I AM LEGEND fällt zum einen das durchaus realistisch anmutende apokalyptische Setting auf, zum anderen ist der Score gut gewählt. Lawrence verzichtet auf unnötige musikalische Untermalung, was die Atmosphäre halbwegs rettet.

FAZIT:

I AM LEGEND besitzt durchaus Unterhaltungswert, wenn man von gewissen Schwächen absehen kann. Meines Erachtens wiegt neben der offenkundigen CGI-lastigkeit die Fehlbesetzung der Hauptrolle ziemlich schwer und deshalb gibt es 5 Punkte.

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