Für einen auf die vermeintlichen Bedürfnisse der Massen zugeschnittenen Blockbuster ist I AM LEGEND ein recht ordentlicher Endzeit-Streifen geworden. Will Smith schlägt sich überzeugend als last man on earth durch eine apokalyptische Hölle, in der NY sich zunehmend in einen Dschungel verwandelt und zombieähnliche Wesen in der Dunkelheit auf den Anbruch der Nacht warten. Rasant inszenierte Großwildjagden und die Auseinandersetzungen mit den mutierten Menschen bilden ein ausgewogenes Gegengewicht zu den Schilderungen des Alltags, in denen der Forscher, der ja die Katastrophe zumindest mitverantwortet, an der Kreation eines Gegenmittels arbeitet bzw. schlicht und ergreifend versucht, nicht durchzudrehen. Das Ganze ist schließlich garniert mit flashbacks, die den Ausbruch der Seuche dokumentieren. Das Tempo stimmt also.
Zeitgenössische Kritik (?) kann -wer will- ebenfalls entdecken (NY als Ground Zero, Medien), sollten aber meiner Meinung nach nicht in den Vordergrund gestellt werden. Das Ende hingegen- in dem der gute Smith nicht mehr ganz allein ist, und sich opfert, um eine mögliche neue Genesis zu ermöglichen- ist in meinen Augen arg grobschlächtig geraten und verwässert den Gesamteindruck dann doch nicht unerheblich. Überhaupt ist zu wenig Eigenständiges an I AM LEGEND zu erkennen, da letztlich nur genrebewährte Muster durchgespielt werden, die sich in diversen Endzeitvisionen seit Romero etabliert haben.
Als Fazit bleibt somit, dass I AM LEGEND in erster Linie halt doch Popcorn-Kino ist, mit ein paar kleinen Denkanstößen, aber man wird auch nicht gerade überfordert. Kann man sich geben; aber wenn man I AM LEGEND nicht gesehen hat, macht das eigentlich auch nichts.
6,5 /10