Equilibrium bietet eine sensibel inszenierte, aber vielleicht gerade deshalb so ungeheuer entsetzliche Vision einer möglichen Zukunft. Die intelligente Story lebt vor allem von dem Hauptcharakter Christian Bale und den überraschenden Wendungen, welche im Laufe des Films in Erscheinung treten. Schockmomente erlebt der Zuschauer eher durch psychologischen Schrecken als durch brutale Bilder.
Vom optischen Standpunkt her gesehen bekommt man wirkliche atemberaubende Kulissen zu Gesicht. Da stellt man sich immer wieder die Frage wie Kurt Wimmer sowas mit einem sehr geringem Budget von gerade mal 20 Mio.$ hinbekommen hat.
Eindrucksvolle "Gunkata"-Szenen, eine Kampftechnik bestehend aus Kung Fu mit Feuerwaffen, reißen den Zuschauer aus dem eher ruhigen Fluß der Handlung. Das ist aber keineswegs negativ anzumerken. Die wenigen Actionszenen sind wirklich beeindruckend und verzichten auf den Matrix-typischen Einsatz von Zeitlupe. Und das ist auch gut so. Hier ist weniger mehr.
Düster und grau zeichnet Kurt Wimmer uns ein Leben ohne Gefühl.
Doch natürlich gibt es auch in einer absolut kontrollierten Gesellschaft Menschen, die Widerstand leisten und auch solche, die in der Lage sind umzudenken.
Natürlich sind etliche Parallelen zu ähnlichen Zukunftsvisionen, wie z.B. 1984 erkennbar, worüber man hinwegsehen kann. Vor allem weil sich Equilibrium mit der Zeit entwickelt und eine eigenständige Story bietet.
Immer wieder wird der Film mit Matrix verglichen. Meines Erachtens nach kann man den Film gar nicht mit Matrix vergleichen und er muss sich auch überhaupt nicht dahinter verstecken.
Equilibrium ist ein spannender, actiongeladener und leider unterschätzter Film, der einen über die gesamte Strecke unterhält.