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Mal wieder ein guter Film ohne großes Marketing

Die kleinen Perlen im Regal sind es, die mir in Zeiten von schlechten aktuellen Filmen immer wieder den Glauben an die Möglichkeiten des Kinos zurückgeben. Derzeit haben wir vor allem größer ( Transformers ), schneller ( Silver Surver ) und more ( Rush Hour 3). Es geht aber auch kleiner, etwas ruhiger und vor allem origineller ( hier sei auch der recht aktuelle „Children of Men“ ausdrücklich gelobt ). Manche Filme können der Karriere eines Regisseurs einen gewaltigen Schub geben, aber wenn dieser Schub dann mit echtem Schund ( Ultraviolet ) angebremst wird, dann ist es schnell vorbei mit der Reputation, und auch der ältere Film, das kleine Meisterwerk, wird kaum mehr eine kommerzielle Auswertung finden. Und ähnlich wie bei „Lucky Number Slevin“ ist es auch bei „Equilibrium“ sehr schade, daß dieser Film nicht Menschenmassen ins Kino ziehen durfte – ich habe von dem Streifen wieder einmal nur über die Kameraden von der ofdb gehört – eigentlich ein Pflichtmedium für jeden filmisch interessierten Menschen, aber genug der Lobhudelei…

In der Zukunft ist es wohl nicht schön. Ob nun Terror und unterdrückende Regimes mitsamt Diktator, es scheint so in etwa 20, 30 Jahren auf dieser Welt keinen Spaß mehr zu machen. Nun, das ist ja noch ein Weilchen hin, und die große Koalition wird es schon richten, gell? Im vorliegenden Fall nun werden die Emotionen der Menschen durch eine tägliche Dosis Prozium unterdrückt, über die braven und mangels Emotion gewaltlosen Schäfchen wacht der „Father“, die einzige regierende Instanz. Und damit das auch alles so bleibt, gehen Elitekämpfer, die sogenannten Clerics, rabiat gegen alle vor, die noch in einem finstersten Winkelchen ein Stück Emotion verbergen – und sei es nur ein Buch. In jedem Science-Fiction-Film mit ähnlicher Thematik gibt es aber auch den „Untergrund“, und an diesen gerät der beste der Clerics, Preston, als er versehentlich seine Dosis Prozium nicht nimmt. Langsam werden ihm die Augen geöffnet – und aufgrund seiner perfekten Ausbildung gelingt ihm allein der Start der offenen Rebellion.

Kleine Fehler trüben das große Vergnügen. Beispiel gefällig? Wenn Emotionen jedweder Art unterdrückt werden, dann darf ein Cleric auch nicht karriereinteressiert sein, und auch unterschiedliche Frisuren sind überflüssig. Kleinigkeiten wie diese sind aber Meckern auf ganz hohem Niveau, denn der Film ist in sich stimmig, lebt - wieder einmal – von Christian Bale ( ein sehr begabter Schauspieler, auch für Actionrollen bestens geeignet ), aber auch von den wirklich packenden Kampfsequenzen, den sogenannten Gun-Katas, die ein hervorragend choreographiertes Ballett des Todes sind. Mit geringem Budget läßt sich einiges erreichen, wenn man eine interessante Geschichte zu erzählen hat und visuell einfallsreich ist, beides zeigt Regisseur Wimmer hier sehr deutlich. Die Story stimmt zumindest nachdenklich, hat in der Mitte leichte Längen, aber dann wieder ein furioses Finale, Blut spritzt, Knochen splittern, das tut weh – nur der Zuseher hat seine Freude, 9/10.

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