Equilibrium - Killer of Emotions (2002)

Hai Leute!

Nun, die ungefähre Story ist ja bekannt, steht ja oben beschrieben, und spoilern will ich wirklich nicht, denn es lohnt sich diesen Film zu schauen. Wobei ich es vielleicht manchmal tue, aber dies bitte nicht zu hart beurteilen.

Da dies eine Kritik werden soll, möchte ich auch gleich zur Tat schreiten.

Man merkt schnell, das Equilibrium eine Produktion für den DVD Markt ist, aber das tut diesem keinen Abbruch. Man kann Christian Bale in einer früheren Rolle sehen, die er sehr gut ausfüllt.
Als Grammaton Cleric gehört er zu der gerne zitierten Last Line of Defense, und dass in einer Brave New World, die leider nicht so Brave ist und schon gar nicht perfekt. Dieser Umstand wird einem schnell im Schnellfeuermodus klar gemacht, denn welche perfekte Welt würde Gewalt als einzige Reaktion auf Andersartigkeit ansehen? Richtig keine.

Aber wir sind ja auch in einem (möchtegern)kritischen Zukunftsactionfilm. Das klingt nun nicht sehr positiv, und soll es auch nicht tun, denn in puncto Neue Weltordnung und dem Konzept was da aufgefahren wird, stellt sich der Titel Killer of Emotions schon selbst ein Bein. Dem Menschen alle Emotionen zu rauben, wirklich alle, auch seine Triebe oder seinen manchmal größten Antrieb Liebe, kann kaum funktionieren. Und das in einigen Fällen die Wachleute einfach so Leute rauspicken kann den Menschen nicht egal sein, es widerspricht allem was wir sind und tun. Zumal die Technik sehr weit fortgeschritten ist, was wiederum nur durch Innovation geht, auch etwas was auf unseren Emotionen beruht. Bevor ich mich zu sehr verrenne, sage ich abschließend zu diesem Humpler, dass er eine, für mich, unglückliche Wahl des Grundthemas darstellt.

Das Schöne ist jedoch, man sollte nicht immer ALLES hinterfragen, denn dieser Film macht auch einfach Laune. Die Verbrennungen von Kunstwerken, von Poesie und Musik, die Vernichtung von Kultur ist uns ja aus unserer Vergangenheit bekannt, und mal so nachgedacht ist die Unterdrückung und/oder Vernichtung von Gedankengut oder intelligenten Menschen eine leider sehr effektive Methode um ein System zu etablieren, welches in der gleichen Ebene mit diesen Dingen nicht existieren könnte, bzw. immer hinterfragt werden würde.

Eine für mich persönlich ergreifende Szene ist diejenige mit dem Hundebaby... einfach sehen, wer die kleinen pelzigen Tierchen mag, weiß was ich meine.

Ich sehe den Film persönlich nicht als Kritik, denn da würde er nicht funktionieren. Ich sehe diesen als eine coole Idee an, mit sehr gut choreographierten Kampfszenen und einigen interessanten Innovationen. Taye Diggs ist ein knuddeliger Bösewicht mit echt fiesen Sprüchen, leider hat Sean Bean wieder einmal einen sehr kurzen Auftritt, und seine Rolle wird mir etwas zu leichtfertig sitzend beendet. Auch ein Wehrmutstropfen sind die Kommandotruppen der Regierung, die mit ihren Motarradhelmen ein wenig wirken, als wären sie aus Teil 34 von Easy Rider entflohen... aber trotz der paar Mankos funktioniert der Film auf unterhaltender Ebene vollkommen.

Ab und an merkt man einfach, dass der Film nach Matrix gedreht wurde, jedoch wartet man dann nicht mehr auf Neo, sondern darauf, dass Cleric Bale eindlich explodiert und seinen Emotionen (dem Rachegott fröhnend, was ja irgendwie in uns allen steckt) freien Lauf lässt.

Als SciFi Unterhaltungsfilm funktioniert er prächtig. 8/10

Als Gesellschaftskritik sehe ich ihn zwar auch nicht, aber da er nicht nur wenig in diese Kerbe schlägt, ist der Aspekt eher mässig. 4/10

Als reiner DVD Release sind die Effekte und Schauspieler, sowie die Ideen einfach saucool. 10/10

(8+4+10)/3 = 7.33/10