Review

Echt guter und teilweise auch lustiger Film, der in manchen Szenen an "Trainspotting" erinnert: Allein das britische Flair hängt in jeder Szene und Christian Bales Akzent kommt hier zu seiner vollen Entfaltung, um ihn zu verstehen, muß man schon genau hinhören. Der Film ist allgemein sehr, sehr hart, nicht von der Gewalt, sondern durch die Sexszenen. Die Sexorgien zwischen Bale und seiner französischen Geliebten wirken schon sehr pornographisch, man kann nur die Geschlechtsteile nicht sehen, ansonsten sehr detailliert. Mit einem erheiternden Score unterlegt, wirken diese Orgien echt lustig und tragen doch zum Unterhaltungswert des Films bei.
In einer Szene wird der Film doch pornographisch und schrabbt damit sehr an der Grenze: Als Bale vor dem Sex ein Bier holen will, sieht man kurz sein Gemächt. Naja, ob das nötig war, will ich dem Regisseur mal zur Frage stellen...
Trotzdem ist das Verwirrungsspiel der gefühle zwischen Christian Bale und seiner alten Hippie-Vergangenheit doch sehr authentisch. Immer hin und hergerissen zwischen seiner Frau (Emily Watson) und der großen Freiheit, die er vor 10 Jahren mal genossen hat. Er kann sich nicht so recht mit der Vorstadtidylle seines jetzigen Lebens anfreunden und hängt den wilden Zeiten hinterher. Das macht der Film sehr deutlich: Mit parallelen Cuts wechselt der Film immer hin und her und vergleicht Chris (Bales Charakter) altes Leben mit seinem jetzigem. Das ist sehr gelungen.
Das britische Flair ist ständig zugegen und gibt dem Film ein eigenständiges Motiv. Auch mit Christian Bale als Hauptdarsteller hat der Film den großen Coup gelandet.
Der ist sehr talentiert und wirkt auch sehr lustig in einigen Szenen. Man wird noch viel hören von diesem Schauspieler...
Auch das Frankreich der 70er Jahre ist toll eingefangen, sehr stylisch wirken die kleinen Cafes und Restaurants.
Alles in allem ein schöner Film, allerdings nicht für die GANZE Familie!
Eine gelungene Milieustudie, die locker 10 Punkte verdient!

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