Review

The Bank Job, bisher mir nur namentlich bekannt aufgrund häufig ausgestrahlter Filmwerbung zur Zeit der Kinoausstrahlung im Jahre 2008. Er lief heute im TV und so nutzte ich die Gunst der 2 Stunden.

Achtung, Spoiler

Leider entpuppte sich der anfangs durchaus spannende Film letztenendes als Enttäuschung. Die krampfhaft an den Haaren herbeigezogene "Logik" ist hierbei noch nicht einmal die Krönung des wirren Verlaufs dieses gelobten "Blockbusters".

Bleiben wir zunächst bei der logischen Handlungsabfolge, diese krankt an den oftmals filmtypischen "Zufällen" die hier und da entstehen. Beispielsweise erhält Martine rein zufällig die Möglichkeit, unbemerkt an das Schließfach ihrer Begierde zu kommen, weil, wie könnte es auch anders sein, die Bankräuber vor dem Raub ein Schläfchen einlegen (!).

Es wirkt ab und an so, als würde der Zufall die Handlungsabfolge bestimmen. Der Film ist durchsetzt von realitätsfernen bzw. wunderlichen Ereignissen. Die nicht nachvollziehbare Verhandlungstaktik jenes Gegners, der sein Büchlein mit der detaillierten Schmiergeldauflistung zurückfordert, sucht seinesgleichen fast vergeblich. Als Komödie wäre das alles akzeptabel, jedoch soll das ganze Schauspiel ernst gemeint sein.

Neben dem ganzen Spektakel um Geheimdienst und Korruption soll noch eine andere Komponente eine (untergeordnete) Rolle spielen. Die Rolle der Ehe, der Untreue und Moral. Vollkommen grundlos betrügt Terry seine Frau mit einer anderen (Martine). Terry ist der Hauptdarsteller und erreicht dadurch den Status des unsympathischen Charakters. Ein Film ohne sympathischen Hauptdarsteller, wie in diesem Fall, ist schlichtweg ungenießbar.

Der Schluss dieses Machwerks gibt moralisch zum "Besten",das Terry's Ehefrau ihm verzeiht und alles wieder Friede-Freude-Eierkuchen ist. Irritierend ist der Umstand in Anbetracht dessen, das Korruption und Betrug als etwas schlechtes mit all seinen negativen Folgen dargestellt wird, gleichermaßen aber das betrügerische Fremdgehen am Ende mit Familienglück belohnt wird. Welch ein Trugschluss, scheinbar mangelt es den Machern dieser Geschichte an Erfahrung auf diesem Gebiet oder stehen der Thematik gleichgültig gegenüber und zimmerten deshalb den Schluss so unausgegoren zusammen.

Vielleicht wollte man aber auch ein Happy-End erzwingen, beachtete jedoch nicht die Regeln für ein Happy-End. Wo auch immer die Gründe begraben liegen...

Wertvoller moralischer Filminhalt für das jüngere Publikum? Fehlanzeige. Luftige und abstumpfende Hollywood-Kost aus der unteren Schublade? 100%

Mehr als 2 Punkte für diesen Film mag ich nicht vergeben.

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