Review

Vom Ergebnis eines Bankraubs…14.08.2008

Ich mag Gangsterfilme, vor allem dann, wenn sie aus England kommen. Und ich mag Jason Statham, dessen Karriere ich seit „Lock, Stock…“ aufmerksam verfolge. Statham hat bisher noch nicht viel falsch gemacht, wenn man einmal von der Zusammenarbeit mit Herrn Boll absieht, und so war ich gespannt auf eine neue Kombination aus Raubzug, Gangstern und Staham, die wohl auf wahren Begebenheiten basieren soll. Und wieder mal, wie schon in „Italian Job“, hat mich der kleine, knurrige Darsteller nicht enttäuscht, denn er verfügt einfach über das gewisse Etwas, man mag es Coolness nennen, oder Charisma, was auch immer. Doch der Film nun funktioniert auf allen Ebenen prima, wenngleich es ein wenig lange dauert, bis er in die Gänge kommt.

Statham gibt den Gebrauchtwagenhändler Terry, der mit seinen Geschäften in London 1971 nicht soviel Glück hat. Da kommt ein Tip gerade recht – eine Bank gilt es auszurauben, deren Sicherheitsvorkehrungen an einem gewissen Wochenende ausgehebelt werden können. Wie es im Genre so üblich ist, werden zunächst die weiteren Mitglieder der Einbrecher akquiriert, bevor es zur Tat geht. Der Raubzug gelingt, doch die Beute ist nicht unproblematisch, denn neben allerhand Schmuck und Geld sind auch kompromittierende Photos der Königsfamilie, brisante Notizbücher und Photos von Regierungsmitgliedern dabei – und die jeweiligen Eigentümer natürlich erpicht darauf, ihre Güter wiederzubekommen. Terry nun ist von gewisser Gewitztheit, und so gelingt es ihm, die Parteien untereinander auszuspielen und das gute Ende für sich zu behalten – das aber gelingt nicht allen Mitgliedern der Bande.

Der Film ist lässig, aber auch nur, wenn man die Siebziger Jahre mitsamt Kleidung, Stil und Musik mag. Ansonsten könnte einen das Gezeigte auch alsbald langweilen, denn es gibt weder Action noch Gewalt. Das aber ist auch in diesem Genre so üblich, was gut ist, denn die Geschichte ist intelligent erdacht, führt zusammen, was zusammen gehört, bestraft diejenigen, die auch einer Strafe bedürfen und belohnt Gesetzesbrecher, die an sich nicht ungeschoren davonkommen sollten. Natürlich könnte man jetzt wieder meckern und sagen, boh, das ist doch für unsere Jugend nicht gut, da werden Diebe zu Vorbildern, aber hier gilt es, den Ball flach zu halten und zu jubeln über ein raffiniertes Drehbuch, über einen satten Soundtrack und über konstant intelligent gemachte Unterhaltung, die auch den letzten losen Faden nicht im Nichts verschwinden läßt oder gar zu Tode erklärt. Gut erdacht, gut gemacht…die besten Geschichten schreibt eben doch das Leben - 8/10.

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