Die Jugend-Freundinnen Shelby, Tabitha und Lisa fallen nach und nach einem Psychopathen zum Opfer, der sie entführt und in sie in seinem geheimen Versteck gefangen hält, um sie einigen „amüsanten“ Torturen zu unterziehen. Shelby schnappt er sich, als diese gerade mit ihrem Freund Dan unterwegs ist und die beiden sich während einer nächtlichen Autofahrt mit einem unheimlichen Trucker anlegen. Tabitha babysittet ihre beiden Cousins Danny und Max und bemerkt nicht, dass die in ihrem Zimmer aufgebahrte, mannshohe Clowns-Puppe einen Tick zu lebensecht geraten ist. Und Lisa stößt bei der Suche nach ihrer verschwundenen Freundin Cat auf den geheimen Unterschlupf des Irren. Dort wird den Mädels dann auch klar, dass sie ihren Entführer noch aus ihrer Schulzeit kennen und dieser es sogar schon seitdem auf sie abgesehen hat… Ursprünglich mal für einen Kino-Einsatz konzipiert, hat es „Amusement“ nach der Pleite der Produktionsfirma Picturehouse Entertainment dummerweise für ein paar Jährchen auf die Wartebank verschlagen, bevor er jetzt doch noch vom Rechteinhaber New Line Cinema direkt auf DVD vermarktet wurde. Und ganz ehrlich, einen Leinwand-Release hat der Film trotz ordentlicher Optik und hervorragender Production Values im Grunde eh nicht verdient gehabt, denn letztendlich ist das Ganze wohl so ziemlich die belangloseste Klischee-Parade, die man in letzter Zeit zu Gesicht bekommen hat… und die meiner Meinung nach auch ruhig weiterhin in der Versenkung hätte verschwunden bleiben können. Zwar bemüht sich Regisseur John Simpson, der vorher noch den ebenfalls nicht 100%ig überzeugenden, aber insgesamt besseren und intelligenteren Psycho-Thriller „Freeze Frame“ abgeliefert hatte, durchaus um eine ausgefeilte Visualität, die selbst gehobenen Ansprüchen vollauf gerecht wird (keine Spur vom üblichen Billig-Flair anderer Direct-to-DVD-Filmchen), aber das äußerst schwache Script macht leider allen inszenatorischen Bemühungen ein ums andere Mal einen fetten Strich durch die Rechnung. „Amusement“ ist kein echter Anthologie-Streifen, aber er könnte locker einer sein, denn Drehbuchautor Jake Wade Wall hat die Handlung bewusst episodenhaft aufgebaut und widmet den drei Hauptfiguren zunächst ein eigenes, etwa zwanzigminütiges Segment, in dem jeweils die individuelle Art und Weise der Entführung abgehandelt wird. Das gibt ihm die Gelegenheit, ein paar abgenudelte Genre-Motive zu knappen Short-Storys zu verwursten, aus denen sich allerdings auch in schneller Abfolge kein kohärenter Film ergibt, nicht mal im Nachhinein, wenn die Zusammenhänge eigentlich klar sein müssten. Der fade Mischmasch aus langweiligem Psychopathen-Gewäsch, einer Priese Highway-Horror und ein wenig Torture Porn lässt leider die für solche Formate typischen Schluss-Pointen vollständig vermissen, worüber man noch großzügig hinwegsehen könnte, wenn das alles nicht so elendig redundant wäre. Im letzten Akt entert der krude konstruierte Plot dann endlich „Saw“-Territorium und kommt mit ein paar blutigen Effekten um die Ecke, die für ein wenig Stimmung sorgen könnten (und von denen sich einige leider als Fake entpuppen), aber bis dahin ist es für den Streifen schon längst zu spät. Wer nach einem Blick auf die DVD-Hülle ein lupenreines Killer-Clown-Movie à la „Es“ oder „Clownhouse“ oder zumindest einen Jahrmarkts-Horror wie „Das Kabinett des Schreckens“ erwartet, ist schief gewickelt, das aus der Tabitha-Episode entnommene Cover-Motiv soll wohl lediglich dazu dienen, „Amusement“ ein Marketing-technisch gut ziehendes Key-Visual zu verpassen… was bei so einem identitätslosen Pamps gar nicht mal so einfach ist. Keir O’Donnell, der in der Rolle des irren Kidnappers mit der debilen Lache immer wieder in neue (leicht durchschaubare) Verkleidungen schlüpft, hinterlässt beim Publikum ebenfalls keinen großen Eindruck, mit einer neuen Genre-Ikone hat man es hier definitiv nicht zu tun. Im Gegensatz zu einem Hannibal Lecter oder Jigsaw trumpft der Kerl trotz kompliziertem Masterplan halt nicht mit einem überragenden Intellekt auf, sondern kann sich die Mädels halt nur deshalb problemlos schnappen, weil die eh dümmer sind als drei Meter Feldweg. Mit denen fiebert man jedenfalls nicht mit. „Amusement“ ist letztendlich also nur gut aussehender Stuss und darum auch leider gar nicht amüsant. Klappe zu, Affe tot.
3/10