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Der zweite Weltkrieg als Film von Italo-Crash-Regisseur Umberto Lenzi? Das kann ja kaum was werden.
Kurz bevor der zweite Weltkrieg ausbricht, treffen sich Botschafter verschiedener Länder, darunter der hochrangige US General Foster (Henry Fonda), während der olympischen Spiele und setzen sich gemeinsam in ein Restaurant, um zu plauschen. Dies wird allerdings das letzte Mal, dass sie sich so friedlich wieder sehen werden. Die Idee die verschiedenen Personen bzw. ihre Handlungsstränge anfangs kurz zusammenzuführen ist durchaus ganz nett, aber einer der wenigen guten Einfälle.
Schließlich bricht der Krieg offen aus und alle haben ihre eigenen Probleme. Eine Französin, deren Mann im Krieg fiel, bandelt mit den Nazis an. Ein deutscher Offizier bekommt Schwierigkeiten, weil er mit einer jüdischen Schauspielerin verheiratet ist. Und Fosters Sohn meldet sich freiwillig in den Krieg zu ziehen. So zersplittert der Film in seinen kleinen Sub-Plots, die allerdings lieblos aufgenommen und fallengelassen werden.

Während alle an verschiedenen Orten mit ihren eigenen Schwierigkeiten zu ringen haben, geht der Krieg weiter. Schließlich kommen die Zeit und der Ort, an dem einige Schicksale wieder zusammenlaufen werden: In Afrika, wo Rommel, genannt der Wüstenfuchs, mit den Alliierten ringt...
Die Handlung von „Die große Offensive“ ist leider recht fade auf etwas über 90 Minuten zusammengestückelt worden. Die Subplots werden soweit erzählt, wie es nötig ist, auf diese Länge zu kommen und ohne großen Rhythmus aufgenommen und fallengelassen. Es scheint fast so, als habe die zweite Hälfte um den Krieg in Afrika nicht für den ganzen Film gereicht und man deshalb die ganzen Nebenhandlungen in den Film genommen hat.
Auch besonders dramatisch ist der Film nicht. Da die Handlungsstränge so lieblos abgehandelt werden und die Charaktere keinen Tiefgang besitzen, fühlt man mit keiner der Figuren und sie sind einem nur noch gleichgültig. Auch die Dialoge sind ungeschliffen und besitzen nichts Originelles.

Immerhin die Kriegsszenen sind ganz gelungen und sogar mit etwas Budget gemacht. Sicherlich sind sie weder besonders dramatisch oder Antikrieg, aber bieten dennoch ordentlich Geballer und Pyrotechnik um den Zuschauer etwas bei der Stange zu halten, auch wenn die Inszenierung bestenfalls als passabel zu beschreiben ist.
Die Schauspieler spielen alle auch wenig begeistert, obwohl das Ensemble viele bekannte Darsteller umfasst. Doch fast schon passend zu den Klischeecharakteren spielen sie auf Autopilot und erbringen alles andere als Meisterleistungen.

Alles in allem ein schwacher Kriegsfilm mit ein paar ordentlichen Schlachtszenen, aber ziemlich mauer Handlung und lausiger Dramatik.

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