Konglomerat aus Allem, was dem Deutschen bzw. dem Zuschauer noch von 'Opas Kino' auch zu Anfang der Siebziger noch lieb und heilig, bald aber überhaupt nicht mehr gefragt und dies Jahre darauf, nach einer längeren Zwangspause, vielleicht noch im Fernsehen, bevorzugt im geschmähten Öffentlich-rechtlichen Programm zu Hause war. Eine Mischung aus den zur Zeit publikumsträchtigen Mitteln, sprich der Elemente des Schlagerfilmes, des Heimatfilmes, der Kinder- und Jugendkomödie, in denen es bevorzugt den Erwachsenen an den Kragen, natürlich in spielerischer Natur ging. Plus einem Quäntchen Romantik, in dem dem 'Schätzchen', welches hier natürlich Uschi Glas ist, die Verehrung gemacht und vielleicht auch das Herz erobert wird:
Um den Fund von Uran in Brasilien vor der Konkurrenz der Bonanza Mining Corporation geheim zu halten, hat sich Kristian Wernher [ Roy Black ] ganz im Stillen mit seinem Vater und Geschäftsmann A. R. Wernher [ Rolf Wanka ] bei Waldsee verabredet, im Gepäck die wertvollen Proben. Auf der Fahrt dahin trifft er den zukünftigen Direktor des dortigen Schullandheimes Dr. Kellermann [ Gunther Philipp ] und dessen Tochter Anita [ Anita Hegerland ], die den bisherigen Rektor Bercelius [ Theo Lingen ] vor dessen Pension kennenlernen wollen. Die drohende Ablösung wird sehr zum Mißmut von der Schülerbande „Die schwarze Hand“ beobachtet und mit entsprechenden Streichen boykottiert; auch Bercelius Tochter Felicitas [ Uschi Glas ], die zusammen mit ihrem Freund Walter [ Christian Wolff ] die eigentlich idyllische Gegend besucht, macht die Absetzung ebenso Sorgen. Zuguterletzt trifft auch noch Kristians Bekannter Andy Wolf [ Ilja Richter ] nebst Anhang Cindy [ Elisabeth Felchner ] und im Schlepptau die Industriespione Big Ben [ Peter Weck ] und Hanni [ Claudia Butenuth ] vor Ort und im Geschehen ein.
Gedreht wurde dies Ganze aus dem Zwanzigsten Jahrhundert vom bisher vor der Kamera stehenden Peter Weck, der das Metier von der Pieke auf erlernt, als enger Freund von Peter Alexander und dessen vielfältiger Mitstreiter auch das Licht der Leinwand in Unmengen umflirrt, aber erst jetzt den Gang in das Sagen, auf den Regiestuhl selber geführt hat. Weck hatte dabei das Glück, zum einen zur letzten Hochphase dieser damals schon leicht belächelten und oft totgesagten Kunstform und dann gleich mehrmals in Begleitung von Zuschauermagnet Roy Black dazu zu stoßen. Hilfe, ich liebe Zwillinge (1969) das Debüt und auch die Nummer Eins, hier die 'Fortsetzung' in gemeinsamer Zusammenarbeit und auch im gestalterischen Sinn, wird doch weniger die Duselei von Gefühlen als vielmehr das Aufeinandertreffen vieler Missverständnisse und das Auflösen in allerlei Hektik, Spaß und Trubel erzählt. [Auch die anderen Filme der Ära, darunter Nachbarn sind zum Ärgern da (1970), Mensch, ärgere dich nicht (1972) und der selbstgewählte Abschied von Peter Alexander in Hauptsache Ferien (1972) befinden sich in selber lautmalerischer Bahn.]
Getreu des Mottos der überbordenden Unterhaltung wird hier auch wirklich jeder Dreh und Kniff von diversen Irrungen und Wirrungen bemüht, ist quasi die ganze Prämisse schon ein Gimmick und der Rest nur noch die fehlverstandene Deutung an sich. So hält Jeder Jeden quasi für Jemanden, der er nicht ist und eigentlich auch gar nicht vorgegeben zu sein hat, ist man im Kontakt sowohl in der Aktion als auch der Reaktion immer überrascht und dem Fehltritt erlegen. Zuweilen wird für diese Erscheinung tatsächlich das Wählen von Inkognito und Untertauchen, meist aber der falsche Schluss noch vorher gezogen und die Entzweiung normaler Kommunikation und Lebensweise gewählt. Wie so oft steht dabei der Ausflug von der Realität im Interesse, der kurze Abstecher vom Hier und Jetzt, der Urlaub vom Leben in seinem Stress und dem Alltag an sich, was sich jedes Mal in einer großen Beschwingtheit ergibt.
So schiebt sich hier alle naselang ein eigens von der Firma gesponserter Wohnwagen als frühes Product Placement und Symbol für die Freiheit auf vier Rädern abseits jeglicher Bindungen und Haltegriffe durch das Bild; und ähnlich wie dies Mobilheim befindet sich auch die Geschichte und ihre Figuren, ja die gesamten Topoi zuweilen auf wilder Hatz und unkontrollierter Fahrt. So richtig zusammenpassen tut dies Potpourri aus Kinder- und Erwachsenenfilm, aus Naturheilbad, Spionageklamauk und Schlagerschnurre erstmal nicht, sucht sich aber erbarmungslos den richtigen Weg. Ein großer Überblick über verschiedene Perspektiven und Nebenhandlungen, meist vereinfacht im simplen running gag und mit viel Lärm, aber in all der Masse auch hier und da dem richtigen Timing und der Pointe im Geschick.
Die Szenerie am und um den Wörthersee ist ganz ansprechend, wenn auch bis auf Ausnahmen, also Ausflüge in nahegelegenen Wald und gar auf die Berg-Alm nicht wirklich gewürdigt, die Darsteller den Rollen entsprechend passend und bei den Chargen wie gerade Ilja Richter, Elke Aberle, auch Peter Weck nie zu lange am Ball, als dass diese auch nicht zu sehr störend sind. Aufgrund der unentschiedenen Ausrichtung ist auch Roy Black eher wenig im Milieu, ist als Kassenmagnet und Zugpferd aber wiederum äußerst souverän, was gerade im Vergleich zu anderen schauspielernden Barden wie Chris Roberts oder Hans-Jürgen Bäumler eigentlich durchweg auffällt, gefällt und gar nicht genug registriert und gelobt wird.