Review

Da ist er nun der neue Rambo. 20 Jahre sind seit dem letzten Film vergangen und Stallone erweckt die Kriegslegende John Rambo zu neuem Leben. Und das sogar außerordentlich gut.

Inhalt:
John Rambo lebt seit 12 Jahren einsam in Thailand und verdient sein Geld damit Kobras für Touristenattraktionen zu fangen. Als Sarah mit ihrer Hilfsgruppe Rambo darum bittet sie nach Birma zu bringen um den kranken und verletzten Menschen dort zu helfen, lehnt Rambo eiskalt ab. Sarah kann ihn jedoch kurze Zeit später überreden und sie machen sich auf den Weg. 10 Tage später: Es fehlt jede Spur der Hilfsgruppe. Rambo macht sich mit einem Söldnertrupp auf nach Birma um eine Befreiungsaktion zu starten. Eine gefährliche Mission beginnt für das Team...

Klingt erstmal nicht besonders anspruchsvoll, wurde aber trotzdem gekonnt umgesetzt. Stallone schrieb das Drehbuch und übernahm auch die Regie. Der Film beginnt ruhig und wird spätestens ab der zweiten Hälfte zu einem reinen Actioner mit sehr viel Gewalt. Diese wurde sehr realistisch umgesetzt und wirkt zu jeden Zeitpunkt authentisch und schockierend. Durch die kurze Laufzeit von ca. 80 Minuten ohne Abspann hat der Film keine Längen und man wird nicht mit unnötigen Dialogen und speudo Character Development gequält. Wozu auch? Wir kennen Rambo seit drei Filmen in und auswendig. Es war also eine sehr gute Entscheidung von Stallone auf dieses Element weitgehend zu verzichten. Er konzentriert sich vollkommen auf die grausame Situation in Birma.

Zu den Schauspielern ist zusagen, dass Stallone seine Rolle wieder einmal perfekt verkörpert. Seine Darstellung erinnert insgesamt mehr an die aus dem ersten Teil. Die Hilfsgruppe liefert eine überzeugende Darstellung ab, wobei hier besonders Sarah (Julie Benz) hervorzuheben ist. Der Söldnertrupp sorgt für eine paar lustige Momente (besonders Graham McTavish). Sie lockern die Situation ein klein wenig auf und bieten akzeptable schauspielerische Leistungen. Aber wer bei einem Rambo Film auf Oscarreife Darsteller hofft, ist sowieso im falschen Film.

Zum Score: Diesmal wurde er nicht von Jerry Goldsmith komponiert, sondern von Brian Tyler. Ich war anfangs etwas stutzig, aber ich hatte keinen Grund dazu. Sein Score ist phänomenal. Er sorgt für spannende Momente, geht in bestimmten Szenen richtig unter die Haut und bei seinem Rambo Theme bekommt man eine Gänsehaut. Insgesamt ein sehr guter Score, den ich mir noch zulegen werde.

Die Action ist mit Abstand das beste was ich in den letzten zehn Jahren zu Gesicht bekommen habe! Einfach atemberaubend was Sly hier geschafft hat. Hier jetzt alles zu beschreiben wäre sinnlos. Man muss es einfach selbst sehen. Und zwar im Kino, der Ton bläst einen weg. Einfach bombastisch. Achja, Rambo handelt diesmal auch mehr aus dem Hintergrund heraus. Er ist also wieder "stealth". Er ist nie wirklich mitten im Schlachtfeld, sondern kämpft auf Distanz. So ist er in der finalen Actionszene die ganze Zeit auf einem Jeep und feuert mit dem 50 Cal. aus weiter Entfernung während die Söldner im Nahkampf agieren. Desweiteren gibt es eine Szene, in der Rambo ein paar Feinde leise und schnell mit seinem berühmten Bogen ausschaltet. Dies wirkt sich positiv auf den Film aus und trägt auch entscheidend zu seinem Realismus bei. Stallone versucht gar nicht erst eine One Man Show wie im 2. und 3. Teil abzuziehen. Klasse, Sly.

Zum Ende brauche ich bloß ein Wort zu sagen: PERFEKT!

Fazit:
Stallone hat es geschafft einen Rambo Film zu drehen, der die Fans mit Sicherheit begeistern wird. Er ist wieder realistischer als Teil 2&3 und ist durch seine sehr brutale und realistische Gewaltdarstellung sehr schockierend. Wenn der ungeschnitten bei der FSK durchkommt, fress ich 'n Besen! "Rambo" ist ein absolut würdiger und gelungener Abschluss der Reihe und einer der besten Actionfilme der letzten zehn Jahre. Danke Sly, für diesem wunderbaren Film.

Wertung: 10/10

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