Es ist jetzt 24 Stunden her, seit dem ich den Film gesehen habe. Blicken wir kurz auf die anderen Kritiken, um meine eigene einzuleiten.
Der eine ist während der 2,5 Stunden eingeschlafen und fast alle anderen haben den Film laut eigenen Angaben teilweise oder komplett nicht verstanden. So weit, so gut, beides kann ich nachvollziehen. Was ich aber nicht mehr begreife, ist, warum alle diese Leute dem Film dann 9 oder 10 Punkte verpassen.
Meiner Meinung nach geht es hier um eine Jungschauspielerin (Betty), die anstrebt in Hollywood Karriere zu machen und dabei einer anderen Schauspielerin mit Gedächtnisverlust - ausgelöst durch ein mißlungenes Attentat - dazu verhilft ihre Identität wiederzuerlangen. Letzeres erreicht jene dadurch, das sie durch Betty an eine Konkurrentin und (Ex-) Geliebte erinnert wird, die aus Eifersucht auch das Attentat in Auftrag gegeben hat.
Wie alle anderen Kritiker, die "mutig" genug waren hier Interpretationsansätze niederzuschreiben, füge auch ich hinzu, dass diese stark zusammengefaßte Interpretationsvariante sicherlich nicht 100%ig durchdacht ist und an einigen nicht ins Konzept passenden Kleinigkeiten aus dem Film scheitern könnte. Dieses Eingeständnis soll mich natürlich davor schützen, dass selbst ernannte Filmexperten meine Fähigkeit Filme zu verstehen anzweifeln können.
Dass ich diesen Film nicht zu 100% auflösen kann, ist mir jedoch weitestgehend egal, da das Thema (Aufstieg & Fall von Hollywood-Schauspielerinnen) aus meiner Sicht leider völlig uninteressant ist. Die Story, die hinter dem Film steckt ist auch ziemlich platt: Aus Eifersucht resultiert versuchter Auftragsmord, resultiert Selbstmord, alles gespickt mit ein paar Erotikszenen. Super. Da vergeht einem der Spaß am Diskutieren spätestens 20 min nach Filmende.
Immerhin: Die Kammeraführung ist excellent und Atmosphäre kann man dem Film auch nicht absprechen.
Fazit: Durchschnittsfilm verlangt Durchschnittsnote: Knappe 5 Punkte. Damit wäre auch die Floskel "Entweder man liebt den Film, oder man haßt ihn" widerlegt. Und selbstverständlich kann dieser Zweitliga-Film nicht mal ansatzweise am Gottstatus der Herr-der-Ringe-Trilogie rütteln ...