Review

-Vorsicht, Spoiler-

Viel positives war ja bis jetzt noch nicht über "Der Nebel" zu hören. Dementsprechend ging ich mit gemischten Gefühlen in den Film. Nach 2 Stunden kann ich aber Entwarnung geben: Unterhaltsam ist er auf jeden Fall geworden, leider aber auch mit einer großen Schwäche...dazu aber gleich mehr.

Eine Nebelwand breitet sich langsam über Maine aus. Darin befindet sich unvorstellbares Grauen, welches eine große Gruppe in einem Supermarkt bald bemerken wird. Das klingt jetzt schon sehr nach "The fog", ist aber zum Glück völlig anders. In dem Nebel befinden sich nämlich (ziemlich gut gemachte) eklige CGI-Viecher, welche den Supermarktbesuchern ans Leder wollen.

Mit dabei: Der Vater eines kleinen Sohnes, sein Nachbar, welcher Rechtsanwalt ist, eine religiöse Fanatikerin, ein paar Supermarktangestellte etc. Bald schon beginnt sich die Gruppe zu spalten. Die einen glauben nicht den Worten des Vaters und den Bediensteten und schlagen sich erst auf die Seite des Rechtsanwalts, später wechselt der Großteil dann auf die Seite der durchgeknallten Religionsliebhaberin. Nur ein kleiner Teil vertraut auf den Familienvater.

Nach 20 Minuten hatte ich schon große Bedenken, denn der Film wollte einfach nicht richtig in Fahrt kommen. Zudem nervten mich die Dialoge irgendwie, von Darabont ist man halt weitaus Tiefsinnigeres gewohnt und das Verhalten einiger Supermarktinsassen. Der Rechtsanwalt will einfach ums Verrecken nicht glauben, dass sich etwas im Nebel befindet, obwohl es eigentlich jedem sonnenklar sein müsste.

Der größte Kritikpunkt kommt aber jetzt und zieht sich leider durch den ganzen Film: Gestatten, Marcia Gay Harden als wahnsinnige Fanatikerin. Muss man anfangs noch schmunzeln über die seltsame Frau und ihre Ansichten, geht sie einem im Verlauf der Story so sehr auf die Nerven, dass es nicht mehr feierlich ist! Ihre ellenlangen Monologe nehmen dem Streifen viel an Fahrt und sind zudem noch saumäßig nervig!!!! Ich danke deshalb dem Supermarktangestellten auf Knien, dass er das Kinopublikum nach ca. 1,5 Stunden von dieser Wanderpredigerin erlöste!

Jetzt aber zum Positiven: Für einen Film ab 16 ist "Der Nebel" ziemlich hart geworden. Da werden schon mal Gliedmaßen oder ein Oberkörper abgerissen, aus einem aufplatzenden Magen kommen massig Spinnen heraus, oder ein Gesicht schwillt nach einem Riesenmoskitostich derbst an. Außerdem ist man gespannt, wie der Zwist der beiden Gegnergruppen im Supermarkt ausgeht. Zudem ist die Apothekenszene das absolute Highlight des Films. Verraten tu` ich an dieser Stelle aber mal nichts.

Das Ende des Films ist bitterböse, wirkt aber ein bisschen wie ein Fremdkörper, sprich: Es passt nicht wirklich hinein. Trotzdem: Es ist mal etwas anderes als ein typisches Horrorende!

Fazit: Ein gelungener Horrorfilm, der die 8 Punkte auch nur knapp wegen des zähen Einstiegs und der einen auf den Senkel gehenden Predigerin verpasst.

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