Inhalt:
Nach einem Unwetter ist über dem See nahe einer amerikanischen Kleinstadt ein mysteriöser Nebel zu sehen. Die Menschen stürzen sich wegen des Unwetters auf die Lebensmittel im Supermarkt, während der Nebel immer näher kommt. David Drayton und dessen Sohn sind ebenfalls gerade im Supermarkt einkaufen, als der Naben die ganze Stadt verschluckt. Verängstigt schließen sich die Menschen im Supermarkt ein...
Kritik:
Ich habe diesen Film in der Sneak gesehen, das Kino war wie immer rappelvoll, und wie bei jedem Horrorfilm in der Sneak macht dieser Stimmung. Es wird gelacht, gejubelt und kommentiert.
Doch bei diesem Film war dies sehr extrem, besonders das Gejubel und Gelächer! Hätte man "der Nebel" richtig gut umgesetzt, wäre das nicht passiert! Die Stephen King Umsetzung ist nicht komplett fehlgeschlagen, man merkt während des gesamten Films wie gut gemeint es doch eigentlich alles war, doch ebenso merkt man deutlich an was es gefehlt hat:
Die Charaktere sind so flach, dass man es kaum aushalten kann!!! Selten habe ich bei Dialogen eines Films sooft gedacht, wann diese endlich vorbei sind und es weiter geht mit der Handlung!
Die Hauptfigur David Drayton stellt den völlig durchschnittlichen, netten, immer die richtige Entscheidung treffenden, nicht ganz dörflichen aber auch nicht ganz städtischen, sympatischen, umsorgten Familienvater dar, der einen völlig lieben, netten, oft "ich hab dich lieb Daddy"-sagenden Sohn hat.
Dann ist dort noch dessen Nachbar (mit dem Drayton Streit hatte, sich am Anfang des Films jedoch versöhnt), der völlig verdummte, alkoholtrinkende Dorfmensch, die immer besorgte, nette, alte Omi, die gutaussehende, gerade in die Stadt gezogene, junge Grundschullehrerin, und ganz wichtig:
Die RELIGIÖSE, unglaublich nervende, sich im mittleren Alter befindene Öko-Lady!
Die Charaktere sind und verhalten sich dermaßen klischeehaft, das ist wirklich vollkommen unnötig! Oftmals hatte ich das Gefühl es handle sich durch und durch um eine Horrorfilm-Parodie, aber dafür lacht man zu wenig. Irgendwie kam auch das gesamte Publikum nicht mit dieser merkwürdigen Richtung des Films klar.
Es gibt eine Situation, da passiert im hinteren Lagerbereich das erste Zusammentreffen mit einem Monster und fünf Menschen. Es kehren nur vier Menschen zurück in den vorderen Teil des Supermarktes. Diese vier Menschen möchten dem Nachbarn von Clayton beschreiben was dort gerade vorgefallen ist... dieser glaubt jedoch nicht was dort passiert ist, und möchte sich auch nicht das Blut ansehen im Lagerraum. Diese Szene zieht sich viel zu lange hin, man fragt sich wieso der Regisseur einige Dinge, wie diese Situation, so ausgedehnt hat?!
Es werden von den Figuren Erkenntisse gewonnen, die dem Zuschauer schon nach 10 Sekunden völlig klar waren... zum Beispiel das die Vorderseite des Supermarktes komplett aus Glas ist... dies muss natürlich erst lange besprochen und erläutert werden. Oder das die überdimensionalen Insekten von dem Licht im Supermarkt angezogen werden! Da fühlt man sich etwas verarscht, eben in einer Parodie. Doch leider lacht man eher weniger, sondern ist während der Gespräche eher gelangweilt!
Am allerschlimmsten ist jedoch die RELIGIÖSE Frau! Diese muss ich hier noch erwähnen, da zwei mal im Kino laut gejubelt wurde als diese ihr Leben lassen musste... diese Frau hält einige Male religiös-fanatische Reden, und wiederum fragt man sich weshalb das alles so ausgedehnt wurde. Diesmal ist man nicht gelangweilt sondern wirklich richtig genervt. Der Regisseur möchte einem verdeutlichen, wie sich Menschen zur Religion hingezogen fühlen und sich in etwas hineinsteigern können, wenn Probleme im Leben bestehen. Gut und schön, jedoch versteht der Zuschauer das auch ohne überexplizite Darstellung.
Ich sagte ja bereits, es ist alles irgendwie gut gemeint, doch bin ich mit den Mitteln, welche der Regisseur einsetzt um zu erreichen was er möchte, keinesfalls einverstanden. Das kann man doch um einiges raffinierter und nicht so offensichtlich machen!
Das andere Manko des Films ist dessen Vorhersehbarkeit! Leider drückt das auch stark auf den Gesameindruck. Das Ende hätte noch den ein oder anderen Punkt in der Bewertung retten können, da dies wirklich sehr krass ist! Aber leider ist schon vorher völlig klar was passiert. Wenn man sich darüber Gedanken macht, wie man das alles hätte besser darstellen können, da hätte wirklich ein richtig guter, mitnehmender Horrorfilm draus werden können. Sogar mit sozialkritischer Note, jedoch wird das leider wegen den eben beschriebenen Punkten teilweise stark zunichte gemacht.
Zugute halten kann man dem Film die schauspielerische Leistung von Thomas Jane ("der Punisher") der den Clayton mimt, denn besonders gegen Ende hin nimmt man ihm seine Rolle wirklich gut ab. Hätte er nicht bei dem Film mitgewirkt würde ich noch einen Punkt weniger vergeben, da die Charaktere für mich dann völlig uninteressant gewesen wären!
Die Splattereffekte sowie die Monster sind nicht unter dem Durschnitt, alles doch recht ansehnlich! Bitte beim nächsten Mal bessere (viel bessere) Charaktere, dass hätte schon viel ausgemacht!
FAZIT:
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So gut wie der Film gemeint war, so schlecht passt hier alles zusammen. Man wollte einen Horrorfilm, der zeigt wie sich Menschen in bestimmten Situationen verhalten. Herausgekommen ist leider ein nur zum Teil recht spannender, manchmal lustiger, zu oft aber auch langweiliger und nerviger Film mit krassem, leider vorhersehbarem Ende! Die Charaktere sind ein einziger Klischeehaufen, und irgendwie will man viel, erreicht es aber nie! Für Horrorparodiefans geeignet, alle anderen bitte nur mit vielen Menschen anschauen, denn dann macht der Film noch am meisten Spass! Sehr knappe und gut gemeinte 4 von 10 Punkten!