Mit "Glass House" liefert der eher unbekannte, auf TV-Serien spezialisierte Regisseur Daniel Sackheim einen recht spannenden Thriller ab, der zum Einen durch seine recht gelungene (wenn auch mitunter manchmal, nicht zuletzt durch das Glass House selbst etwas sterile) Inszenierung, zum Anderen durch seine überzeugend agierende, etwas weniger prominente Besetzung (nicht immer verkehrt...) überzeugen kann. "Glass House" gehört dabei eindeutig zu den ruhigeren Vertretern seiner Zunft und bietet dem Zuschauer anstelle von Action und plakativen Schockeffekten eher eine schleichende Bedrohung unterm schiefhängenden Haussegen, die sich viel Zeit in ihrem Aufbau nimmt und sich erst in den letzten 20 Filmminuten auf teils dramatische Weise entlädt. Bis zu diesem Zeitpunkt wird der Zuschauer lediglich durch kleine Andeutungen und Informationshäppchen über die Hintergründe und zwielichtigen Motive der Adoptiveltern bei der Stange gehalten, was durchaus gut funktioniert.
Der Fokus des Filmes liegt über die gesamte Spieldauer bei Hauptdarstellerin Lee Lee Sobieski bzw ihrem Charakter Ruby. Dies ist zwar aus rein qualitativer Sicht kein Mangel und durchaus der Intensität des Filmes dienlich, jedoch kann man durchaus bemängeln, daß ihr Filmbruder als Charakter quasi nur ein Statisten-Dasein führt. Lediglich in einer Szene greift er aktiv ins Geschehen ein, was doch etwas wenig ist. Einen negativen Einfluss auf die Spannung hat dieser Aspekt jedoch nicht.
Echte Kritik muss sich der Film aber zum Ende hin gefallen lassen:
Leider verpufft die ansprechende Atmosphäre mit dem mißratenen Bergstraßen-Showdown, der meiner Meinung nach völlig unpassend den Film beschliesst. Hier hätte man sich ganz eindeutig auf das Glass-Anwesen oder die nähere Umgebung konzentrieren sollen anstatt mit aller Gewalt ein möglichst spektakuläres Ende herbeizuführen, das so gar nicht in das ansonsten eher ruhige, charakterorientierte Erscheinungs-Bild des Filmes passen mag. Hinzu kommt, daß die dort gebotene eigentliche Action dieses Showdowns nicht wirklich mitreißend gelungen ist, weder in Sachen Dramatik noch Stuntqualität -Doppelt ärgerlich...
Nach gefühlvollem Beginn, ansprechendem Mittelteil und sich zuspitzender Spannung im Schlussdrittel verliert "Glass House" leider auf völlig unnötige Weise bereits sicher gegelaubte Punkte. Schön bebildert, dank der sympathischen Geschwister durchaus fesselnd und von allen Beteiligten gut gespielt, scheitert Daniel Sackheims Thriller letztenendes knapp an den 7 Punkten...