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Über die Story von "Once" mehr als zwei Sätze zusammen zu bekommen, ist schon eine Kunst für sich. Denn letztendlich geht es nur um einen Straßenmusiker in Irland, der von einer jungen Dame angesprochen wird, weil sie seine Mucke schön findet und ein gewisses Talent erkennt. Die beiden kommen sich dann im Laufe der Zeit näher und musizieren gemeinsam. Am Ende fliegt er nach London zu seiner Ex-Freundin, während sie Besuch von ihrem Ehegatten aus der Tschechei bekommt. Das war es eigentlich schon.

Doch was sich im ersten Moment eher banal und langweilig anhört, ist ein kleines Juwel des Independent-Films geworden. Bereits auf dem berühmten Sundance-Festival wurde der Streifen ja schon entsprechend gewürdigt und auch Steven Spielberg war begeistert.

Das Problem, das "Once" mitbringt, liegt jedoch auf der Hand. Etwa dreißig Prozent des kompletten Films bestehen nur aus eingespielten Songs. Wenn einem diese nicht zusagen, mag man natürlich auch den Streifen insgesamt nicht, denn die eigentliche Story ist, wie bereits erwähnt, relativ dürftig. Wer jedoch mit der Musik etwas anfangen kann, der wird diesen Filmganz schnell in sein Herz schließen.

Ich persönlich komme musikalisch aus einer völlig anderen Ecke, doch die von Hauptdarsteller Glen Hasard (der in Irland wohl eine bekannte Nummer sein muss) beigesteuerten Songs sind wirklich nahezu durchgehend fantastisch. Besonders die Texte gehen einem wirklich ans Herz und ergänzen sich glänzend zur Rahmenhandlung und ich ertappte mich ja wirklich dabei, auf ein Happy-End zu hoffen, was ich normalerweise eher nicht mag.

Natürlich ist vieles in dem Film schon weit hergeholt. Dass gegen Ende fünf Leute ins Studio gehen, die sich kaum kennen und dort problemlos Songs einspielen, die sie vielleicht einmal geprobt haben, ist natürlich wenig realistisch. Auch die durchaus schwierigen Bedingungen für tschechische Emigranten in Dublin werden nicht groß erwähnt, bestenfalls angedeutet.

Doch wen interessiert das eigentlich? Hier geht es um die simple Kernaussage "Musik verbindet Völker und Menschen", und mehr will der Streifen auch gar nicht bewirken. Die Chemie zwischen den Hauptdarstellern (die beide absolute Laien sind und zum ersten Mal vor der Kamera standen - zumindest als Schauspieler) stimmt zudem erstaunlicherweise vom ersten Moment an, was dem Film sehr zu Gute kommt.

Zudem hat man bei Kinowelt ein wirklich feines Paket mit Extras geschnürt. Nach dem Film kann man sich noch mindestens 2 Stunden mit der Entstehung des Streifens, dessen Musik und deren Hauptdarsteller beschäftigen. Insbesondere Hasard hat unglaublich viel zu erzählen und erledigt das in einer sehr unterhaltsamen und humorvollen Weise. Schade, dass man nicht noch den Soundtrack beigelegt hat, denn den muss ich mir jetzt noch gesondert besorgen.

Fazit: Sicherlich ist "Once" ein recht oberflächlicher Streifen, der auch eine gewisse Naivität an den Tag legt. Wenn man sich jedoch auf die Musik und auf die beiden hervorragenden Darsteller einlässt, kann man eigentlich nicht enttäuscht werden.
 
Sollte man allerdings einen Hang dazu haben, jeden Film niederzumachen, der weniger als 20 Millionen Dollar gekostet hat, kann man sich den Film und eine Kritik hierzu auch sparen.

7,5 Punkte + 1 Extra-Punkt für die Musik

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