"Harry Potter und der Stein der Weisen" ist die langerwartete Verfilmung des ersten Zauberjüngling - Romans um den titelgebenden Harry Potter aus der Feder von Madame Rowling, deren Werk ich im Detail nicht kenne und den Film daher aus der distanzierteren Kinogänger - Perspektive beurteile ( Kollege Moonshade möge mir bitte verzeihen ).
Auch wenn die Bücher natürlich mittlerweile weltweite Bestseller darstellen und man von der Prämisse ausgehen darf, das vielen Zuschauern, gerade dem jüngeren Zielpublikum, die Inhalte der literarischen Vorlage bekannt sind, bevorzuge ich für meinen Teil Filme, die auch jenseits der Buchvorlage als eigenständiges cineastisches Werk funktionieren ( wie z.B. "Der Name der Rose", Peter Jacksons "Der Herr der Ringe", "Das Schweigen der Lämmer" oder auch "Jurassic Park" ).
Und trotz bemühter, ellenlanger Pflichtexposition, die zugegebenermaßen natürlich ihre gelungenen Momente hat, will bei mir während der Betrachtung des Streifens keine richtige Sehfreude aufkommen.
Zu gehastet, überladen, vorsehbar und kidslike klischeehaft ist mir da vieles, von vielen Dingen, die ich gerne ausführlicher gesehen hätte, sehen wir nur allzu schnelle Abhandlungen ( Hogwarts - Alltag, Zaubererausbildung, Geschichte des Gegners ), während andere überlange und nervende Sequenzen wie der optisch zwar beeindruckende, aber insgesamt doch sehr künstlich wirkende Wettkampf, übertrieben ausgereizt werden.
Zwischendurch gibt's unterhaltende Fantasystandards mit dem Flair einiger Disney-Realfilmproduktionen
Die Auflösung bzw. der Showdown, den man so eigentlich nicht nennen sollte, ist ein vorhersehbarer Witz, abgesehen von der bemüht-innovativen Schachspiel-Idee.
Die Darsteller sind allesamt nett gewählt, mit mehr oder weniger Potential, die Youngstars spielen eben nicht glänzend, aber passend, der Nebencast und die Altstarriege wirken etwas unterfordert; alles in allem kann man hier aber wohl nicht mehr verlangen und von einer gut gewählten und umgesetzten Besetzung sprechen.
Abschließend ist "Harry Potter und der Stein der Weisen" für mich also nette, kurzweilige Popcornunterhaltung mit einem Hauch von Märchen und Sense of Wonder, für das Publikum zwischen 8 und 14 Jahren sicherlich begeisternd, für den durchschnittlichen Filmfan aber halt nichts besonderes oder gar herausragendes; eine nett gelungene Verbildlichung der Vorlage, dramaturgisch entsprechend zusammengeschrieben, ohne eigene interpretatorische Ansätze oder Stilprägungen des Regisseurs / Filmteams - da hatte die Autorin wohl die Hand vor.
Dennoch bringe ich sicherlich Verständnis dafür auf, wenn eingefleischte "Potter"-Fans dem Streifen wegen des sicher zum Teil gut eingefangenen Flairs einige Bonuspunkte zuschreiben und ihre Wertung etwas höher als ich ansetzen.