Review

Da hätten wir also mal wieder ein "bombastisches" Werk vom Meister-Regisseur Roland Emmerich persönlich!

Konnte er noch mit Werken wie "Der Patriot", "The Day After Tomorrow", "Independence Day", und ganz früher "Universal Soldier" mächtig auftrumpfen, so servierte er uns mit "Godzilla" den ersten Rohrkrepierer und nun kann man auch noch "10 000 BC" dazuzählen.

Von den Effekten her, welche wirklich bombastisch bis atemberaubend gut sind, ist "10 000 BC" mit Sicherheit eine Augenweide, aber storytechnisch sieht es da sehr mau aus. Die Story strotzt nur so vor Logiklöchern, angefangen von der Tatsache, dass es schier unmöglich ist die Entführer des eigenen Stammes innerhalb kürzester Zeit einzuholen, bis hin zu einem angeblichen "Zeichen", welches im eigentlichen Sinne nichts weiter als Narben, die durch Peitschenhiebe entstanden sind, darstellt.
Auch ansonsten ist die Geschichte mal wieder dermaßen dämlich geraten, dass man eigentlich kein Wort darüber verlieren möchte.
Kurz gesagt: Es geht um einen rückständigen Stamm ("Yagahl"), der in der Mittelsteinzeit lebt. Eines Tages wird das Dorf dieses Stammes von geheimnisvollen Kriegern einer prähistorischen Hochkultur überfallen. Diese "Unbekannten" nehmen fast den gesamten Stamm gefangen, nur um sie später zu arbeitschaffenden Sklaven zu machen. Einige übrig gebliebene Krieger des Stammes machen sich auf den Weg, um ihr Volk zu befreien. Auf ihrer Reise schließen sich ihnen mehrere andere Stämme an, die ebenfalls ihresgleichen aus den Klauen der machtgierigen Sklaventreiber befreien möchten.

Insgesamt plätschert der Film nur so dahin, ohne dass zwischendurch irgendwas Großartiges passiert. Gut, ein paar nette Actionszenen gibt es zu bestaunen, wie zum Beispiel als ein paar Viecher, die wie zu groß gewordene Straußen aussehen, die Yagahl-Krieger, welche ihren Stamm aus den Klauen der Entführer befreien wollen, attackieren. Leider ist dies auch ziemlich kurz geraten, sodass kein bleibender Effekt eintritt.

Der Zuschauer erwartet höchst wahrscheinlich ein großes Spektakel mit jeder Menge Action und tollen Effekten - leider wird er bitter enttäuscht, denn letztendlich läuft alles darauf hinaus, dass die zusammengeschlossenen

Stämme die Stadt, welche mit riesigen Pyramiden gespickt ist, erreichen,

und alle Menschen, die dort als Sklaven schaffen müssen, auf relativ

unspektakuläre Art und Weise befreien können. Bei dem Ende hat Emmerich dann wohl versucht, ein wenig Dramatik und Tragik einzubauen, was nicht mal ansatzweise funktioniert. Irgendwie fühlte ich mich kurzzeitig in einen Fantasyfilm versetzt, da die Schlusssequenz doch arg schmalzig und "märchenhaft" daherkommt.

Zudem wird man während des Schauens das Gefühl nicht los, dass sich Herr Emmerich bei anderen bekannten Filmen bestimmte Aspekte zusammengeklaut hat. Als Beispiel fällt mir da auf Anhieb "Apocalypto" von Mel Gibson ein. Die Stories ähneln sich schon sehr und auch die Szenerie am Ende des Films (Pyramiden, Götter, Sklaven), aber auch schon die Urwald-Szenerie erinnert sehr stark an Mel Gibson's Meisterwerk.

Nun gut...Was soll man zu diesem Film noch schreiben?

Was in der Vorschau aussieht wie ein bombastisches Abenteuer, entpuppt sich im Laufe des Films als eine echte Gurke, die ihre Trümpfe schon binnen 30 Sekunden in einem Trailer oder in einer TV-Werbung verspielt. Der Name Emmerich steht in erster Linie zwar für grandiose Effekte, aber eben auch für Filme, deren Geschichte man auf einem Blättchen Klopapier zusammenfassen kann.

Von Unterhaltung kann man bei "10 000 BC" nicht mal sprechen, denn die wenigen Minuten, die wirklich Entertainment versprechen, enden schon, bevor sie überhaupt begonnen haben.

Was für ein Murks!

4/10 (aber auch nur wegen der gut gemachten Effekte und der tollen Landschaftsaufnahmen)

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