Review

Mord mittels Internetzusehern…14.05.2009

Diesmal andersherum…zunächst stirbt eine Katze, das arme Tier, dann ein Mensch. Doch der Mörder legt nicht aktiv Hand an, sondern baut ausgefeilte Vorrichtungen, die mittels Sensorik, Zählern und entsprechender Feinelektronik als Auslöser für die groben Arbeiten dienen. Und diese werden aktiv durch die Anzahl von Livezuschauern via Internet ausgelöst…würde niemand die entsprechend eingerichtete Website besuchen, würden die Opfer weiter leben. Doch die menschliche Neugier und das Medium Internet passen fein zusammen, und so kommt es zu weiteren Opfern. Eine Abteilung des FBI gegen…ja, gegen was eigentlich…Computerbetrug? Bäh-Websites? Nun, Agenten halt…machen sich auf die Suche nach dem Hintermann, in Kooperation mit der Polizei von Portland. Aber leider nicht ganz normale Agenten, nein, ein Nerd und eine Frau, deren Mann im Dienst gestorben ist…und deren Tochter mitsamt Oma in schöner Dreier-WG leben.

Täter wird entlarvt, dramatisches Finale, Agentin schafft es in letzter Sekunde, den Mann zu erschießen, zarte Bande zum Portlandpolizisten keimen ohnehin schon…leise ausblenden. Denn all das kennen wir aus zahllosen anderen Filmen. Und daher ist es an der Zeit, einmal anhand dieses Streifens auf die Dinge hinzuweisen, die ich schon seit Jahren nie mehr auf der Leinwand sehen will, von denen ich aber leider nicht verschont bleibe, denn irgendwo in Hollywood muß es eine gesichtslose Brigade haßerfüllter Autoren geben, die stets und immerzu die gleichen Bausteinchen in einen Film einfließen lassen. Hier finden wir insbesondere den alten Fall von „schau bitte auf dem Rücksitz nach“. Diane Lane als Hauptfigur - was mir einige Schmerzen bereitet, denn die Dame ist im Mittelmaß verhaftet - wird durch Manipulation mitten in der Nacht gezwungen, ihren Wagen zu verlassen. Kein Mensch weit und breit in Sichtweite. Eine Minute später steigt die Dame wieder in ihren Wagen. Sie sieht kurz auf den Rücksitz, fährt dann los…und buh, richtet sich der Mörder auf.

Wenig schön auch der Fall des Partyunterbrechens. Immer machen die Hauptfiguren etwas mit ihren Kindern, feiern Geburtstag oder ähnliches und müssen dann mittendrin vom Beeper gerufen zur Arbeit. Und natürlich ist der Mann der Agentin im Dienst gestorben. Und der Mörder hat überragende Fähigkeiten im Bereich der Elektronik, kann auch alles voraussehen, aber im Finale reicht das nicht. Fehlen nur noch Hasenhausschuh, denn selbst eine Liebesgeschichte darf nicht fehlen, deren Grundlage das Begräbnis des Ehemannes ist…denn dort hat der neue Interessent seine Dame das erste Mal gesehen, klar, ist ja auch toll, so eine Beerdigung mit Polizisten. All das ist so schade, denn in der ersten Hälfte ist der Film tatsächlich spannend, hat eine gute und recht innovative Grundidee und verzichtet dabei auf all zu drastische Bilder. Wenig hilfreich aber ist es, die Identität des Mörders nach dreißig Minuten zu lüften und das große FBI wie Schulbuben herumtappen zu lassen. Wer mehr über die Haßbausteinchen wissen will, lese bitte nach bei: http://www.themovieblog.com/2007/06/the-8-things-im-sick-of-seeing-in-movies .Denn was bleibt haften? Leider nur die Verwendung von üblen Klischees…6/10.

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