Review

Nach "High Tension" und "Inside" hier jetzt also der dritte harte Schocker, der in den letzten Jahren von unserem Nachbarland Frankreich zu uns gekommen ist. Und auch dieser Film hat es wirklich in sich, selbst in der gekürzten deutschen Fassung.


In Paris gibt es starke Unruhen, es regiert der Mob. Nach einem misslungenem Banküberfall wollen 5 jugendliche Straftäter aus der Stadt fliehen. Einer von ihnen erliegt einer Schußverletzung und stirbt. Die anderen 4 machen auf ihrer Flucht in einem kleinen Motel in Grenznähe halt. Nichtsahnend, das sie einer kannibalistischen Nazi - Familie in die Hände gefallen sind. Der Leidensweg der 4 jugendlichen kann beginnen...



"Frontier(s)" ist wieder mal ein Film, der die Meinungen ziemlich spaltet. Manch einer ist vielleicht einfach dieser harten Filme überdrüssig, andere stört es, das die die Nazi - Thematik ziemlich unreflektiert dargestellt wird. Ich muß sagen, das der Film mir persönlich sehr gut gefallen hat, teilweise hat er mich sogar etwas an "Texas Chainsaw Massacre" erinnert, dafür hat schon allein die Dinner - Szene gesorgt. Man könnte auch gewisse Ähnlichkeiten mit "Wrong Turn" sehen, wofür das Abbiegen zum Motel spricht. Innovativ ist "Frontier(s) sicherlich nicht unbedingt, aber das muß er eigentlich auch gar nicht sein, denn das Gesamtpaket kann man als sehr gelungen bezeichnen, vor allem, wenn man diese Art von Filmen mag.

Der Film beginnt schon ziemlich rasant und verliert auch während der gesamten Laufzeit nichts von seinem Tempo, die Spannung steigert sich praktisch von Minute zu Minute und so lässt der Film erst gar keine Längen entstehen. Es herrscht eine sehr gute, dreckige Atmosphäre, ähnlich wie bei "TCM", was sehr gut zum Geschehen passt. Der Härtegrad ist schon in der deutschen Cut - Version sehr hoch und eigentlich auch vollkommen ausreichend, aber wenn man sieht, welche Passagen noch fehlen, dann kann man sich doch auf eine hoffentlich erscheinende ungeschnittene Version über Österreich freuen. Die dargebotene Härte jagt dem Zuschauer  doch so manchen Schauer über den Rücken und löst auch ein sehr starkes Gefühl der Beklemmung aus. Man leidet mit den 4 Jugendlichen mit und ist heilfroh, das man nicht an deren Stelle ist. Vor allem fragt man sich aber automatisch, wieviel Schmerzen die Seele eines Menschen aushält, denn falls man diesen hier gezeigten Leidensweg überleben sollte, trägt man mit Sicherheit psychische Schäden davon.

Die Darsteller fand ich persönlich sehr überzeugend, die Opfer haben die Panik und die Angst sehr gut zum Zuschauer transportiert und wirkten sehr autentisch. Aber auch die psychopatische Nazi - Familie wurde sehr gut dargestellt, obwohl die politisch angerissenen Seite in dem Film wirklich fast zur nebensächlichkeit verkommt und das Hauptaugenmerk eindeutig auf den Härtegrad gelegt ist. Ein paar hohle Naziparolen gibt es zu hören, aber weiter wird die Thematik eigentlich nicht behandelt.




Fazit:



Man darf keine große Innovation erwarten, denn die bietet "Frontier(s)" sicherlich nicht, aber wer auf einen harten und kompromislosen  Survival - Horrorfilm aus ist, der kommt an diesem Film nicht vorbei. Ich kann ihn jedenfalls bedenkenlos empfehlen.




8/10

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