Story:
Na gut, die Story ist wirklich nicht der Renner. Aber was solls: welche neuen Geschichten gibt es denn wirklich? Auch der Herr-der-Ringe endet natürlich mit dem Sieg der Guten blablabla...
Auch bei Dirty Dancing ist es nicht anders: durch viele Wirrungen finden sich die Liebenden am Ende doch. So muss es sein und so wollen wir einen romantischen Film haben. Was ihn neben der Musik besonders macht, sind gewisse Kleinigkeiten, wie der nervtötende, dicke Animateur, der ständig völlig zugekokst (muss er einfach sein) durchs Ferienlager rennt oder die zum schreien ätzende Schwester der Hauptdarstellerin. Auch der Inhaber der Ferienanlage gibt einen interessanten Charakter: bezeichnend seine Kommentare zu seinem Chefkellner am Ende des Film als darüber spricht, wie sich die Zeiten ändern.
Darsteller:
Wenngleich vielfach geschmäht, so liefern die Hauptdarsteller doch eine glaubhafte Vorstellung. Jennifer Grey (als Francis "Baby" Houseman) gibt die anfangs zurückhaltende und schüchterne Tochter aus gutem Hause glaubhaft und wandelt sich nicht rapide, aber doch stetig in ein etwas lockereres und selbstbewußtes weibliches Weibes. Nebenbei macht sich Grey in den knappen Sachen, die sie ständig trägt, ausgesprochen gut.
Auch Patrick "Stoneface" Swayze ist ein glaubhafter Tanzlehrer, dem man die inneren Konflikte - Männer sind da ja etwas weniger ausgeprägt als Frauen - durchaus abnimmt. Als Charakterdarsteller macht er sich nicht grandios, aber dennoch spielt er gut. Letztlich ergeben die Schauspieler kein superbes, aber dennoch glaubwürdiges Ensemble, das recht echt wirkt.
Musik:
Was den Film aufwertet, ist die Musik. Die Musik- und Tanzeinlagen bestehen aus einfühlsamen und aufputschenden Songs, die mitreißen und mitgehen lassen... Schmachtfetzen natürlich, aber dennoch bestens. Sicherlich: man muss sich nicht auf die Romanze einlassen, aber dann ist man mit dem Film auch völlig falsch aufgehoben. Im Gegenteil: es gilt, sich zurückzulehnen und sich den Film zu zweit anzusehen und bei der Musik mitzugehen.
Fazit:
Der Film passt wunderbar, wenn man frisch verliebt ist und Schmetterlinge im Bauch hat. Der Film passt aber auch, wenns einem schlecht geht. Denn dann kann man sich so richtig in seinem Elend suhlen und Rotz und Wasser heulen. Der Film passt immer zu bestimmten Gelegenheiten und man sollte ihn sich für diese aufheben.