Gelegentlich ist man bereit den Jungs von Asylum so etwas wie Mut zu attestieren, denn man muss sich erst mal trauen effektlastige Blockbuster wie „Transformers“, „Death Race“ oder „I am Legend“ mit selbst für B-Verhältnisse nicht vorhandenem Budget zu kopieren.
Hier nun also „I am Omega“, der mit seinem Titel nicht nur die Neuverfilmung „I am Legend“, sondern auch die Heston-Schote „Der Omega-Mann“ zitiert. Auf Richard Mathesons Roman „I am Legend“ basieren sie jedoch alle, hier ist also nun der Ex-Soldat Renchard (Mark Dacascos) derjenige, der Haus und Hof nach dem Doomsday gegen marodierende Mutanten verteidigt und sich dabei als letzter Mensch auf Erden fühlt.
Es kommt so, wie man es aus diversen früheren Verfilmungen kennt: Renchard ist nicht allein. Der Hilferuf einer in der nächsten Stadt eingeschlossenen Frau ereilt, Militärs zeigen sich ihm und gezwungenermaßen schreitet er zur Rettung...
„I am Omega“ ist fast gänzlich ohne Budget gedreht, denn das Sparen an allen Ecken und Enden wird sofort klar. Der größte Teil des Films ist auf irgendwelchen Landstraßen, Waldwegen oder einem Häuschen im Grünen gedreht, auch die Stadtszenen sehen eher nach Wald- und Wiesendreh denn nach authentischer Großstadtkulisse aus. Der bräunlich-helle Look des Films lässt beinahe sämtliche Farbe missen, was zwar ein Kunstgriff sein mag, das Ergebnis aber nur noch öder wirken lässt, zumal die Optik teilweise wirklich an Heimvideos erinnert. Da ist das Mutanten-Make-Up noch verhältnismäßig gut anzusehen, aber das war es doch an handwerklichem Geschick.
Die Regie verzettelt sich nämlich hier und da sichtbar mit Anschlussfehlern, vor allem aber das Drehbuch ist beinahe komplett spannungsfrei heruntergeschrieben. Über weite Strecken passiert fast nichts und die Schilderung von Renchards Leben wirkt nicht authentisch oder packend, sondern einfach nur ermüdend – allenfalls das Kampfsporttraining im Garten ist nett anzusehen. Doch selbst zur Rettungsaktion später geht es nur marginal bergauf, hemmungslos bekloppt allein schon die Szene, in der die Militärs Renchards Behausung sprengen, um ihm zum Mitkommen zu bewegen – von den lahmen, vorhersehbaren Plottwists im Finale mal ganz zu schweigen.
Jedoch guckt auch der, der sich wenigstens vernünftige Keilereien erhofft, den meisten Film über in die Hose. Selbst der Protagonist teilt eher selten und häufig überraschend unspektakulär aus, der Rest vom Fest hat scheinbar kaum Kampfsporterfahrung. In Hälfte zwei gibt es die eine oder andere solide Wemmserei, unschön hingegen sind die hilflosen Versuche der Regie durch wackelnde Kamera oder hektischen Schnitt mehr Dynamik ins Geschehen zu bringen.
Gerüchteweise übernahm Mark Dacascos die Hauptrolle, um dem Regisseur einen Gefallen zu tun, und vermutlich wäre der Mann unter anderen Umständen zu teuer gewesen. Über dem Niveau der Produktion liegt er definitiv, denn seine Kampfkunstkenntnisse und auch sein Schauspiel sind noch die besten Sachen an „I am Omega“ – wenngleich Dacascos sich in anderen Filmen schon wesentlich mehr Mühe gab als hier. Der Rest vom Fest tritt meist nur kurz auf und das ist auch besser so, denn die Nebendarsteller sind alle reichlich schwach.
„I am Omega“ ist schon ein ziemlich dreistes und bärig schlecht geschriebenes Plagiat, aber immerhin rettet Mark Dacascos noch ein bisschen was und einige Szenen sind gemessen am nicht vorhandenen Budget überraschend stimmig geraten. Eine wirkliche Entschuldigung für ein derart schnarchiges Plagiat ist das allerdings nicht.