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Im Zuge des neu entflammten Hypes um Zombies war es nur eine Frage der Zeit, dass nach Zack Snyders Neuverfilmung von "Dawn Of The Dead" auch dem finalen Abschluss von George A. Romeros Ur-Trilogie der Tribut in Form eines modernen Remakes gezollt werden würde. Die einstige B-Movie-Schmiede MILLENIUM FILMS nahm sich dieser Aufgabe an und heraus kam ein Film, der mit dem Original lediglich den Titel und ein paar Rollennamen gemeinsam hat.
In Romeros Original von "Day Of The Dead" ist die Seuche bereits vor langer Zeit ausgebrochen und die Welt wird von Untoten bewohnt. Die Neuverfilmung spielt vor der „Apokalypse“. Somit hat das Remake nur den gleichen Hintergrund und ist chronologisch etwa bei "Night of the Living Dead" einzuordnen.
Ohne den Verweis auf das Original, hätte der Film, der in den USA als auch in Deutschland Direct-To-DVD vermarktet wurde, als eines der unzähligen B-Movies durchgehen können, die vom großen Untoten-Kuchen ein Stück abhaben wollten.
Doch mit Ving Rhames im Cast, der bereits in der "Dawn"-Neuauflage mit von der Partie war, und dem Verweis auf Romero im Gepäck, werden beim Zuschauer Erwartungen geweckt, die die Neuverfilmung nur bedingt erfüllen kann.

Regisseur Steve Miner, ein routinierter Regisseur im Horror-Genre, der uns zwei Teile von "Freitag, der 13.", das "Halloween: H20"-Sequel und "Lake Placid" bescherte, knöpft in der Darstellung der Zombies dort an, wo Zack Snyder bei "Dawn Of The Dead" aufgehört hatte - und setzt sogar noch einen drauf: Miners Zombies können nicht nur pfeilschnell rennen, sondern sind zu akrobatischen Höchstleistungen fähig und noch dazu in der Lage, mit großkalibrigen Schusswaffen umzugehen.
Dass damit Fans der klassischen, schlurfenden und stöhnenden Zombies bereits bei "Dawn" ein Problem hatten, wird bei einer weiteren Steigerung sicherlich für noch mehr Unverständnis sorgen - zumal die, mit 18 Millionen Dollar relativ preisgünstige Produktion, nur so vor CGI-Effekten strotzt, die man versucht, mit schnellen Schnitten und schwindelerregender Wackelkamera zu kaschieren.
Ving Rhames als Zugpferd wird auch relativ schnell über den Jordan gejagt, während die schmächtige Mena Suvari in ihrem Army-Outfit eine denkbar schlechte und unglaubwürdige Figur abgibt. Stark Sands legt als menschlicher Zombie Bud Verweise zum Original, wogegen Nick Cannon als Sergeant Salazar einen Großteil der stupiden Dialoge auf seinem Konto verbucht.
Die clever gestrickte, streckenweise kritische Handlung des Originals, das vor allem durch seine klaustrophobische Atmosphäre innerhalb eines hermetisch abgeriegelten Bunkers zu überzeugen wusste, weicht in der 2008er-Auflage einer actionorientierten Inszenierung auf weitläufigem Terrain: Unterhaltsam, bedingt spannend und mit einigen positiven Neuerungen, kann das hektische Remake mit seinen durchschnittlichen Effekten aber nur bedingt überzeugen. An die Klasse und Intensität von Snyders Version kommt Miners Interpretation genauso wenig heran, wie an die Qualitäten des Originals.

6/10

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