Review

Ich glaube es ist müßig, sich immer wieder über überflüssige Remakes aufzuregen. Manch gar eines, wie z.B. das zu "Dawn of the Dead", konnte ja durchaus überzeugen - doch über das Groß möchte man lieber nur wenig Worte verlieren. Das Remake zu "Day of the Dead" schlägt in diese Kerbe. Eigentlich hätte ich es ja wissen müssen: Wo "Taurus Entertainment" ("Day of the Dead 2 : Contagium", "Creepshow 3") seine Finger im Spiel hat, sollte man den Spieltisch verlassen. Zwar sitzt nun nicht mehr das Stümpferduo Ana Clavell & James Glenn Dudelson auf dem Regiestuhl - letzterer fungiert hier "nur" als Prdoduzent - doch wirklich überzeugen konnte "Ersatzregisseur" Steve Miner bislang auch nur durch seinen (inzwischen schon etwas angestaubten) "Und wieder ist Freitag der 13te". Seien wir doch mal ehrlich: "Day of the Dead" hätte höchstens von Romero neu verfilmt werden sollen - so wie er ihn sich dachte, auf Grund liquider Beschränkungen im Gegenzug für künstlerische Freiheit aber nie wirklich verwirklichen konnte. Das war in den 80ern - heutzutage ist selbst so etwas wie seine jetzige Fassung gar nicht mehr möglich. Und nun? Nun gibt es mit noch weniger Budget noch weniger Inhalt. Na Bravo!

Das Budget ist der Direct-to-Video Produktion an allen Ecken und Kanten anzusehen - und es war äußerst gering. Gespart wurde glaube ich so gut wie an fast allem; optisch konnte mich allein ja schon wenig überzeugen, inhaltlich noch weniger. Allein der Titel tut dabei in diesem Kontext schon weh - ich bin jedenfalls froh das außer diesem, die Namen Sarah, Rhodes und Dr. Logan so gut wie gar nix aus dem Urfilm übernommen wurde. So wurde aus Romeros Sozialkritik am Machtgehabe des Millitärs und das Aufzeigen des Verhaltens von Menschen in Extremsituationen ein plumper Horrorbrei ohne jegliche Seele dahingeschlampt.

Hier bricht die Seuche gerade in einer amerikanischen Kleinstadt aus, das Millitär riegelt ab und als die halbe Ortschaft hustender Bewohner sich im Krankenhaus befindet beginnen alle alle zu blutrünstigen Zombies zu mutieren. Unter ihnen ein paar austauschbare, nicht infizierte Persönchen, die sich irgendwie durchboxen. Ja das wars so ungefähr an Story. Passieren tut eigentlich nix, außer das sich Flucht- & Verbarrikadierszenen in schöner Regelmäßigkeit wiederholen, mal hier einer dahin scheidet, mal dort wieder einer dazu stößt - immer eingestreut ein paar lachhafte Zombieangriffe, die in ihrer Dämlichkeit ihresgleichen suchen. Fuck Off "Taurus Entertainment", wollt ihr das Genre mit Euren - leider ernstgemeinten - Produktionen wirklich so in den Dreck ziehen? Ich hatte jedenfalls nach einer halben Stunde partout keinen Bock mehr und habe mit kritischem Auge vorgespult. Verpasst habe ich nix.

Die meisten Darsteller sind belanglos; Hauptkakteurin Mena Suvari sieht im Soldatenoutfit zwar schnuckig aus, ist aber mit ihrer Rolle als Sarah gnadenlos unterfordert und kann - ich habe 3 x zurückgespult weil ich dachte ich hätte mich verhört - als Kommandantin einer Eliteeinheit nicht lesen(!!!). So etwas schmerzt. Vielleicht ist DAS die Millitärkritik: Dumm wie Brot aber Hauptsache nen dicken Prügel in der Hose?! Dieser wird jedenfalls oft genutzt, wenn auch die Geschosse nicht viel anrichten außer billig wirkendes CGI Blut über den Screen zu verspritzen & die lachhaften Kellogspappmasken der sich spastisch anmutend fortbewegenden Zombies zu demolieren. Splatter in dem Sinne gibt es nicht; nen paar Köpfe werden abgetrennt, aber Fressszenen oder sonstwas "geiles" für die Gorefraktion habe ich nicht gesehen. Rhodes verliert zwar seine Beine, dies passiert aber unspektakulär im Off und das schon nach gut 20 Minuten. Soviel zum Thema Remake.

Und jetzt ratet einmal bitte wer für die Seuche verantwortlich ist? Es gab ja nur drei Personen die zumindest namentlich 1:1 übernommen wurden. Und das Dr. Logan für diese Chose verantwortlich ist ist auch ziemlich vorhersehbar; so kommt Spannung genauso wie Atmosphäre zu keinem Zeitpunkt auf, man ist eher mehr dabei sich aufzuregen, Vergleiche zum Original ziehen und sich dann weiter aufzuregen. Zwar ist Temporeichtum gegeben - nach ca. 25 Minuten gehts ohne großartige Verschnaufpause im Minutentakt vorwärts, aber durch tumbe Kameraführung und die erwähnt miesen Zombieauftritte [die Viecher können sogar an der Decke lang krabbeln...] ziehen sich die knapp 85 Minuten wie ein zähes Kaugummi. Das Drehbuch gab eben nicht nichts her - außer sinnlosem Dauerfeuer auf Sparflamme.

Insgesamt gesehen ein unnötiger Drecksfilm. Dagegen haben die beiden letzten "Return of the living Dead" Film richtig Spaß gemacht. Denn die hatten noch wo idiotischen Flair, gute Masken und handfesten Splatter. Und wem das alles ob dämlicher Handlung nicht genug war, konnte sich zumindest den Rest schön saufen. Hier kann man sich sein Bier sparen, irgendwo hat man ja noch seinen Stolz!

Filmtechnisch gesehen 1/10, aber weil die Suvari im Soldatenfummel ne gute Figur macht gibts nochmal 2/10.

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