Gestärkt durch sein düsteres Regiedebüt "Der Erste Kontakt", übernimmt Jonathan Frakes auch die Regie bei "Der Aufstand". Nach der Sichtung waren viele Fans enttäuscht, stuften ihn zu den schlechtesten "Star Trek Filmen", meiner Ansicht nach sind die knapp 60 Millionen Dollar gut angelegt. Natürlich war der Vorgänger das Highlight der Reihe, weshalb die Enttäuschung hier umso größer war. Nach "Star Trek - Der Aufstand" war erstmal Schluss, die Fortführung der Reihe stand in den Sternen, Retter war abermals Rick Berman, der nicht nur als Produzent, sondern auch immer als Drehbuchautor fungierte. Hier arbeitete er zusammen mit Seriendrehbuchautor Michael Piller. Den Beiden ist nicht sonderlich viel eingefallen, auch kommen die Enterprise und Weltraumgefechte zu kurz, dennoch gefällt "Der Aufstand" mit einer tollen Optik, noch menschlicheren Charakteren und starken Digitaleffekten.
Data (Brent Spiner) ist ausser Kontrolle. Er hatte von der Föderation einen Auftrag bekommen und ist nicht zurückgekehrt. Nun läuft er auf einem Planeten Amok, auf dem sich eine Art Jungbrunnen befindet. Captain Picard (Patrick Stewart) eilt mit der Enterprise zur Hilfe, auf Befehl von Admiral Dougherty (Anthony Zerbe). Picard und seiner Crew gelingt es den Androiden unter Kontrolle zu bringen, doch warum hat Data durchgedreht ?
Dougherty und Ad´har Ru´afo (F. Murray Abraham) wollen das dortlebende Volk namens Ba´ku umsiedeln, um sich den Planeten unter den Nagel zu reißen. Damit verstoßen sie gegen das oberste Gebot der Föderation. Picard und seine Crew müssen eingreifen.
Im Vorgänger waren es die Borg, nun legt sich die Enterprise mit der So´na an. Da das Volk vom Aussterben bedroht ist, will man sich den Jungbrunnen des Planeten zu Nutze machen. Dazu kommt Admiral Dougherty von der Föderation, der nicht so recht weiss auf was er sich da eingelassen hat. Da die Story etwas schwächlich ist, verleiht man den Charakteren mehr Menschlichkeit. Picard darf sich in die 300 Jahre alte Anij (Donna Murphy) verlieben, die daraus resultierende Kussszene fiel aber der Schere zum Opfer, Stewart war darüber ziemlich erbost. Auch deutet sich eine Lovestory zwischen Ryker (Jonathan Frakes) und Counselor Troi (Marina Sirtis) an. Ryker rasiert sich dafür seinen Vollbart ab und der arme Worf befindet sich in einer Art Pubertät. Auch Datas Streben nach menschlicherem Verhalten wird nachgekommen. Die Charaktere wirken daher noch sympatischer, jedoch ist dadurch ein hohes Erzähltempo ausgeschlossen. Auf Gefechte im Weltraum müssen wir bis ins Finale warten, größtenteils spielt sich das Geschehen auf dem exotischen Planeten ab.
Die freundlichen Ba´ku müssen umgesiedelt werden, das versucht Ru´afo natürlich zu torpedieren. Dies führt zu ein paar Schusswechseln mit der So´na und man muss sich gegen fliegende Dronen verteidigen. Erst im Finale macht Frakes den großen Otto los, wo sich Ryker mit der Enterprise gegen eine Flotte Raumschiffe wehrt und Picard einen Kollektor zerstören muss, bevor dieser den gesamten Planeten zerstört. Die Effekte sind dabei sehr gelungen, zum ersten Mal setzte man digitale Tricktechnik ein, die sich sehen lassen kann.
Gewohnt ist der Zuschauer die routinierten Darsteller um Patrick Stewart. Mit F. Murray Abraham haben wir einen tollen Gegenpart. An Prominenz ist sonst noch Anthony Zerbe und Daniel Hugh Kelly an Bord.
Die sympatischen Darsteller, tolle Tricks und eine schicke Optik machen "Der Aufstand" zu einer würdigen Fortsetzung. Das Tempo ist manchmal zu gemächlich, die Story ein wenig lahm, aber das Positive überwiegt. Auch werden die Hauptcharaktere noch mehr ausgebaut, der übliche Humor funktioniert auch hier. Auch wenn Fans der Reihe enttäuscht waren, ich war es nicht.