Review

"Der Aufstand" hat im ST-Fandom einen unglaublich schlechten Ruf und gilt als einer der schlechtesten Teile überhaupt.
Das ist jedoch mehr als übertrieben.
Tatsächlich sind gewisse Bilder arg übertrieben oder sogar extrem albern, aber was "Insurrection" wirklich schadet, ist, daß es dem Mythos Trek keine wirklichen Impulse mitgibt. Zwar geht es weitläufig um den Widerstand Picards gegen den Bruch der Prime Directive gegen ein kleines Volk, aber im großen Zusammenhang, den "TNG" und Deep Space Nine aufgezogen hatte, war die Handlung eine bloße Belanglosigkeit.

Ein Grund für diese Entwicklung war nicht zuletzt der Wunsch der Hauptpersonen nach persönlicheren und menschlicheren Stories. So durfte sich Picard hier erstmals in den Filmen verlieben, als er die Ba'ku, die im Besitz eines Jungbrunnens sind, gegen die genetisch zerfallenen So'na verteidigt. Wieder teilt sich das Geschehen in eine planetare Rettungsaktion und einen Kampf an Bord und mit der Enterprise auf, wobei diesmal das Hauptgeschehen sich auf den Planeten konzentrierte.

Was dabei herauskam, war ein brauchbares SF-Abenteuer mit romantischen Ansätzen, fast schon futuristisches "Die glorreichen Sieben", während die So'Na, mit einem herb-erfrischenden F.Murray Abraham als Oberfiesling doch meist eine Spur zu überzogen daherkamen. Ein paar böse Föderationsangehörige noch dazu, fertig ist ein Minirevolutionsplot, der durchaus funktioniert, aber eben keinerlei Übergröße hat.

Dafür sehen wir dann tatsächlich mal ein paar Szenen, die den Figuren dienen und in denen sie nicht nur "vorkommen". Ein paar Albernheiten sind jedoch auch hier nötig, wie die aufblasbaren Schwimmmöglichkeiten Datas oder als größter Lacher aller neun Filme überhaupt die wie ein monströser Joystick aussehende manuelle Ein-Mann-Kontrolle, derer sich Ryker im Schlußkampf bedient.

Trotz allem ist das Ergebnis zufriedenstellend und unterhaltsam, auch wenn ich mir einen Romulaner/Klingonen/Verschwörungsplot sicher lieber gewünscht hätte. Aber um die Stars noch zu einer Unterschrift zu bewegen, muß inzwischen das Drehbuch deren Wünschen angepaßt werden, anstatt eine weitere Episode aus einem vorgeplanten Mythos zu erzählen.

Dieser Film sollte jedoch auch ST-Hassern gefallen, denn er hat eine spannende und gar nicht düstere Handlung und ausgezeichnete Effekte, angeführt sogar von beachtlichen schauspielerischen Leistungen. Und das hatte noch lange nicht jeder ST-Film. (7/10)

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