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In der Geschichte Hollywoods gibt es eine ganze Reihe berühmter Kooperationen zwischen Regisseur und Darsteller - Duos, die für zahlreiche Erfolgsfilme sorgten. Das neueste dieser künstlerischen Traumpärchen, das bis zum heutigen Tage regelmäßig mit gemeinsamen Produktionen lockt, dürfte wohl das Gespann Tim Burton und Johnny Depp sein. Seit "Edward mit den Scherenhänden" haben die beiden zahllose Filme zusammen gedreht - jeder davon ein finanzieller und künstlerischer Erfolg. Mit der düsteren Verfilmung des Musicals "Sweeney Todd" gelang ihnen 2007 ein weiterer Streich.

Unter Burtons Regie gibt Johnny Depp den Meisterbarbier Sweeney Todd, der nach vielen Jahren des Exils nach London zurückkehrt, um Rache an einem so mächtigen wie bösartigen Richter (ein furioser Alan Rickman) zu nehmen, der ihm einst Frau und Kind stahl und ihn wegen angeblicher Verbrechen verbannen ließ. Zusammen mit der heruntergekommenen Fleischerin Mrs. Lovett (Helena Bonham Carter) startet er einen blutigen Feldzug, der ihn immer näher an sein Ziel heranbringt.

Diese im zunehmenden Verlauf immer blutrünstiger und makaberer werdende Geschichte erzählt Burton als barockes Musical in schaurig-schönen Dekors. Sein typischer skurriler Stil ist hier einmal mehr allgegenwärtig: Als Kontrast zu den blutigen Gewaltszenen setzt er die Gesänge der Schauspieler, die meistens sehr unterhaltsam und erklärend sind und vom Originalmusical übernommen wurden. Das schmutzige London wirkt so dunkel und beklemmend, dass dem Zuschauer eine kurze Traumsequenz, in der Todd und Lovett am sonnigen Strand sitzen, wie eine kleine Verschnaufpause von der allmächtigen Düsternis des Films und seiner Bildsprache erscheint. Es ist Burtons Detailversessenheit, die dieser Szenerie Leben einhaucht: Die aufwendigen Settings und Kostüme, furiose Kamerafahrten und stark eingesetzte Spezialeffekte; dazu die verdunkelte Farbdramaturgie, die alles dunkler und trister erscheinen lässt. Burton bleibt seinem grotesken Stil treu und schafft so einen gesungenen, blutigen Horrorstreifen, der stilistisch direkt aus der Barockzeit stammen könnte.

Zwar mag dem einen oder anderen Zuschauer besonders in der ersten Filmhälfte ein wenig zu viel Gesang und dafür zu wenig Handlungsentwicklung vorliegen; und tatsächlich braucht "Sweeney Todd" nach einem starken Start eine ganze Weile, bis er an Fahrt aufnimmt. Doch ein wenig Geduld wird hier mit einem hervorragenden Schauspiel-Ensemble belohnt und spätestens zum immer grausiger und blutiger werdenden Finale hin entwickelt der Film auch emotional die Wucht einer griechischen Tragödie. Diese Mischung hebt Burtons Werk über alle Untiefen wie Längen und kleine Logikfragen hinweg: einerseits ein blutrünstiger, ekelhafter und tragischer Horrorstreifen, andererseits ein skurriles Musical, das als Hauptattraktion mit einem singenden Johnny Depp aufwarten kann. "Sweeney Todd" ist ganz klar eines von Burtons düsteren Erwachsenenmärchen, das stilistisch in der Tradition von "Sleepy Hollow" steht und sowohl akustisch als auch visuell einiges zu bieten hat - wenn man sich traut, hinzuschauen.

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