Kevin Costner als richtig coole Sau…20.04.2008
Was ist der logische nächste Schritt für eine Sängerin, deren Karriere ihren Höhepunkt erreicht hat? Genau, die Hauptrolle in einem Blockbuster. Dabei ist es dann auch herzlich egal, wenn die Dame nur begrenzte darstellerische Kompetenzen vorzuweisen vermag, denn es findet sich schon irgendwo in einer Schublade ein Drehbuch, welches auf die Dame zugeschnitten ist. Und genau so ist es im hier vorliegenden Fall, denn Whitney Houston, die ich persönlich ganz schlimm finde, spielt im Grunde genommen sich selbst, obwohl die Story sich nicht richtig entscheiden kann, welchen Beruf die Dame im Film nun ausübt…man schwankt zwischen Schauspielerin und Entertainerin, läßt sie aber ausschließlich singen, trotzdem aber einen Oscar gewinnen…hier hätte man Sorgfalt walten lassen sollen, aber egal, der gewöhnliche Kinogänger merkt dergleichen nicht.
Whitney spielt Rachel, reich, berühmt, zickig, mit guter Sangesstimme gesegnet, aber leider auch mit den Schattenseiten des Ruhms. Denn sie kann nicht in Ruhe mit ihrem Sohn leben – vom Vater erfahren wir im übrigen nichts – da Drohbriefe ihren Luxus zunichte machen. Und wenn in Hollywood ein Leben bedroht ist, muß ein Bodyguard her – Kevin Costner als Frank Farmer, der coolste Kerl auf diesem Planeten. Er stellt sogar Chuck Norris in den Schatten, wenn es um Lässigkeit geht…Dumm nur, daß sich schnell Berufliches mit Privatem mischt, sich Klient und Beschützer ineinander verlieben und so Farmer von der Arbeit abgelenkt wird. Dumm auch, daß der Drohbriefschreiber und der wahre Feind nicht in einer Person zu finden sind…selbst im Halbschlaf erahnt man sogleich, wer hinter dem bösen Spiel steckt. Aber das ist auch ganz egal, denn der Film dient rein und allein der Unterhaltung, und diesen Zweck erfüllt er zur Gänze.
Würde Winselsusi nur nicht singen…dann wäre der Film, trotz aller Klischees, ein absoluter Freudenbringer. Aber Frau Houston muß natürlich für ihre Fähigkeiten eine Bühne bekommen…nun, das muß man halt so hinnehmen. Dafür sehen wir Kevin Costner so cool wie nie zuvor und nie danach, ein Mann, an dem keiner vorbeikommt, der im Hintergrund darüber wacht, daß der Lauf der Welt nicht auseinanderfällt. Die Story ist ganz nett erdacht, hat nur einige wenige Actionsequenzen zu vermelden, die natürlich unbrutal daherkommen, denn wir sind im Familienfilm, da darf nicht geblutet werden. Mike Starr ist auch an Bord, kriegt eingeschenkt wie einst bei Seagal auf brennendem Eis, der Film schreitet zügig voran, ist teils spannend, größtenteils romantisch, hat ein vorzuahnendes Happy-End und tut nicht weh – saubere Abendunterhaltung mit Stars, Spannung und guter Laune, daher 8/10.