Review

Zum Inhalt (Achtung: Spoiler):
"Passengers" gehört in die Reihe der sogenannten "Abholer-Filme", in der Tote (verstorbene Verwandte, tote gute Freunde) gerade zu Tode gekommene in die "nächste Welt" abholen kommen. So wie "Jenseits der Gleise", in dem ein Autounfall mit einem Zug  die Ursache des Todes war, ist hier wieder ein Unglück, diesmal ein Flugzeugabsturz, der Grund des Ablebens. Die Abholer begleiten meistens Tote, die noch einen irdischen Bezugspunkt haben, der sie schwer loslassen läßt. Hier ist es die Schwester Emma, mit der die Psychologin  Claire Summers noch ein Gespräch führen möchte. Während sie selbst noch glaubt, am Leben zu sein und Überlebende Passagiere zu therapieren, lebt sie in einer Zwischenwelt und begegnet anderen Opfern des Unglücks, die ebenfalls noch nicht den rechten Weg gefunden haben So z. B den Flugkapitän (David Morse), der sich selbst die Schuld am Unglück gibt. Kurz vor dem Unglück lernt Claire noch den Börsenmakler Eric kennen. Das verarbeitet sie in der Zwischenwelt, in dem sie eine Liebesbeziehung mit dem ebenfalls noch nicht abgeholtem Eric anfängt. Der erkennt jedoch viel eher die Wahrheit, zu der Claire erst behutsam geführt werden muß, unter anderem von ihrer Großtante Toni (Dianne Wiest) und ihrem ehemaligem Kindergärtner.
Klingt anders als die Inhaltsangabe oder bei den anderen Reviews?
Ist auch so gemeint. Der Film ist viel weniger ein Mystery-Thriller oder ein Horror-Film, sondern ein sehr einfühlsames und gut gespieltes Drama um den Tod einer jungen Psychologin, die in ihrem Leben nicht viel erreicht hat und das gern noch vor ihrem Übertritt in die nächste Welt (unbewußt?) ändern möchte. In behutsamen Bildern und mit ruhiger Erzählweise läßt uns der Regisseur diese Zwischenwelt erleben, die mehr wie ein Traum wirkt. Uralte und auch neuere Personen füllen neue Funktionen aus, Orte und Gegenstände sind raum- und zeitlos (Wem gehört dieses Boot? - Mir nicht-Egal). Zum Schluß entläßt einen der Film traurig in die Wirklichkeit, indem die Schwester die Wohnung der Toten besucht.
Anne Hathaway spielt Claire sehr authentisch, die Rolle liegt ihr offensichtlich. David Morse spielt ebenfalls überzeugend, nicht ganz so gut hat mir Patrick Wilson als Eric gefallen, teilweise kam er mir zu überdreht und negativ rüber, obwohl die Rolle doch wohl eher positiv gemeint war als Liebhaber von Claire. Der Rest tauchte eher kurz auf, da kann man nicht viel zu sagen. Besonders den "Raucher" aus Akte X hätte ich gern ein bißchen länger als 3 Sekunden gesehen- und geraucht hat er auch nicht.
Fazit:
Wer den Film als das sieht, was er ist, wird belohnt werden-die Horror-Fans sollten sich woanders umschauen.

8 von 10 Punkte

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