Review

Nach dem Getaway-Reinfall noch mal Ethan Hawke. Eine nicht sonderlich originelle Story (junger Polizist stößt auf korrupte Kollegen), ein überaus passiv agierender Hauptcharakter, der drei Mal derbe auf's Maul bekommt, ein paar gute Actionszenen, ein ziemlich aufgesetztes Ende - insgesamt wenig Aufregendes, mit einer Ausnahme. Hätte den älteren Cop ein Samuel L. JAckson gespielt (so sehr ich ihn mag), wäre es dabei geblieben, aber man hat die Rolle mit Charakterdarsteller Denzel Washington besetzt. Direkt zu Anfang wird deutlich, dass er denkt, dass Regeln für ihn nicht gelten, und man ertappt sich bei der Frage, ob er nicht recht hat - muss man nicht, um die großen Bösen zu bekämpfen, selbst groß und böse sein? Hilft es, die Kleinen laufen zu lassen, um die Großen zu erwischen? Ist er als Polizist nicht wirklich nur ein Gangster mit anderem Vorzeichen? Der Film demontiert diese Lebenslüge (auch wenn die Demontage am Ende aus dem Ruder läuft) und macht deutlich, wo Alonzo steht, nämlich mitten in dem Sumpf, den er angeblich bekämpft. Außer dem eigenen Status ist im alles egal, deshalb verliert er jede Unterstützung, sobald er in keiner Machtposition mehr ist. Dem steht Ethan Hawke leider viel zu passiv gegenüber, aber er schafft es, sich echten Respekt zu erarbeiten, wodurch er am Ende triumphiert, weil er das Richtige, nicht das Opportune tut. Das beibt nur rudimentär, ist aber erkennbar. Insgesamt ein durchaus unterhaltsamer Film mit einem großartigen Hauptnebendarsteller.

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