Ben Stiller in dreifacher Aktion…15.04.2009
Das ist nun kein einfacher Fall, lieber Leser, denn bei objektiver Betrachtung ist dieser Streifen hier etwa auf dem gleichen Niveau anzusiedeln wie unlängst der von mir ausführlich kritisierte „Ey Mann, wo is mein Auto?“. Hier wie dort bewegt sich das intellektuelle Vermögen der Hauptfiguren auf einem sehr niedrigen Level, hier wie dort ist die Story nur ein Vehikel, um eine Handvoll mal mehr, mal weniger gelungener Scherze aneinanderzureihen. Dennoch hat „Zoolander“ die Nase vorn, was nicht heißen soll, daß der Film nun zur oberen Kategorie der Komödien zuzurechnen ist, denn dazu fehlt es vor allem an wirklich guten und witzigen Szenen. Es reicht einfach nicht, die Modeszene zu parodieren, denn von dem überdrehten Szenario ist man spätestens nach dreißig Minuten überreizt.
Aber Stiller macht eines richtig, in Personalunion als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller. Er holt sich eine große Zahl bekannter Nasen an Bord, seine ganze Freundesschar, seine Frau, seinen Vater, Akte X, Paris Hilton, David Bowie…und so hat man auch reichlich damit zu tun, die Gesichter im Film mit Namen zu versehen. Das macht Spaß, da hat man Freude, die ganze Familie kann mitraten, das ist fast wie bei Rosenthal selig…nun, für die ganze Familie ist der Film schon wegen der Gruppensexszene mit finnischen Zwergen nicht geeignet. Die Handlung indes paßt in wenige Zeilen: da in Malaysia Kinderarbeit verboten werden soll, sehen die Modebarone ihr Vermögen gefährdet. Der malaysische Präsident also muß sterben! Der Attentäter: ein Supermodel namens Zoolander.
Dieser aber weiß von seinem Glück nicht, hat er doch gerade einen Modelcontest gegen Konkurrenten Hansel verloren. Gehirnwäsche aber wird es richten, und so sehen wir im Finale das hohle Supermodel als Killer im Auftrag von Modezar Mugatu, aber gerade noch gestoppt vom ehemaligen Konkurrenten Hansel. Eine Reporterin ist auch noch dabei, sorgt für heitere Szenen, doch wie schon eingangs gesagt ist der Film nicht richtig witzig. Manchmal aber kann man herzhaft lachen, manche Szenen sind sogar richtig böse, doch es fehlt der konsequente letzte Biß, das Festlegen auf Klamauk oder Satire. Doch als netter Zeitvertreib ist der Film allemal geeignet. Was bleibt haften…die Benzinduschspielchen von Zoolanders Modelfreunden - 6/10.