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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 05.01.2013 Was wie eine süße Romanze beginnt - und der private Hintergrund von Rita Hayworth und Orson Welles bringt schon in der ersten Szene Feuer ein - verwandelt sich alsbald in ein an Originalschauplätzen gedrehtes, komplexes Krimipuzzle, das folgerichtig in der berühmten Spiegelszene aufgelöst wird, die sinnbildlich für die vorangegangene Erzählung steht. Welles öffnet also in einer zunächst so einfach wirkenden Handlung erneut die Box der Pandora und hat dabei kein Erbarmen mit dem Zuschauer, der erst nach mehrmaliger Sichtung alle Ebenen entschlüsselt haben dürfte. Welles hat bessere Filme gemacht, aber auch wieder nicht allzu viele. *weitere Informationen: siehe Profil
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Welcher Mann findet sich nicht in Orson Welles wieder? Vom Leben stets gefordert, jeder Tag erkämpft. Getrieben von Laster und sicher kein Unschuldslamm, aber ohne Frage eine kräftige Portion Ehre im Hinterkopf. Und in Verbindung mit dieser jede Menge Träume und erwartungsvolle Pläne. Welche Frau bestreitet nicht ihre Nähe zu Rita Hayworth? Ihrer Reize bewusst, daraus und dem Wort Liebe eine unsichtbare Rechnung formend, unerklärlich in ihren Handlungen, bis sich der Taten gieriger Kern erschließt. Dem Moment an dem es schon um ihn geschehen, er verloren ist. Welles Charakter kann dies erstaunlich lang hinaus zögern, trotz des unbeschreiblichen Hayworth-Faktors. Aber dieses "lang" ist in diesem Fall kein Gewinn, im Gegenteil, so befindet er sich noch auswegloser im Netz der Spinne. Eine Achterbahn an verwobenen Konstrukten, ein Auf-und-Ab der Gefühle, zwischen scheinbarem Gewinn (von ihr) und absolutem Verlust (seines ganzen Seins).