„American Soldier – Kommando Gold“ bietet anspruchslose Balleraction aus dem Hause Cannon.
Im Grenzgebiet zwischen Vietnam und Laos werden noch neun amerikanische Kriegsgefangene vermisst, die John Point, Kandidat für einen Senatorenposten, mit Gold im Wert von 54 Millionen Dollar freikaufen will. Doch Jeff Slater (Sam Jones) und seine Truppe überfallen den Transport, töten alle und erbeuten das Gold. Damit fängt der Film auch direkt mit einem zünftigen Feuergefecht an, damit auch ja kein Zuschauer gelangweilt wird.
Man entschließt sich ein Team loszuschicken, um eventuelle Überlebende zu retten, das Gold sicherzustellen und die Gefangenen eventuell noch freizukaufen. Als Anführer wählt man den Veteranen Oliver Moss (Jan-Michael Vincent) aus, der ein Team zusammenstellt, dessen wichtigste Mitglieder der Nahkampfspezialist George (Robert Cespedes) und die Kampftaucherin Debbie (Sherrie Rose) sind. Natürlich haben sich alle aus dem ein oder andren Grund geschworen nie wieder nach Asien zurückzukehren, aber der typische US-Actionheld zieht natürlich trotzdem zur Pflichterfüllung in den Kampf (wir sind hier immerhin bei Cannon).
Derweil haben Jeff und seine Truppe ganz andere Probleme: Das Gold ist in einen Spezialbehälter verpackt und weil man so beschäftigt war alles umzunieten hat man keinen Gefangenen, der einem erklären könnte wie man das Teil öffnet. Doch die marodierende Truppe hofft, dass Moss’ Rettungskommando die nötigen Mittel dafür dabei hat…
Die Handlung von „American Soldier“ ist alles andere als komplex: Im Dschungel gibt es mehrere Parteien, die in den Streit um das Gold geraten, sich gegenseitig betuppen oder einfach totschießen. Doch immerhin wird die Geschichte zügig runtergerattert und ehe man merkt, wie simpel das Ganze im Grunde ist, steht bereits die nächste Schießerei an. Dabei ist die Spannung zwar bestenfalls durchschnittlich hoch, aber langweilig wird der Streifen aber auch nicht.
Der Dschungel kommt atmosphärisch rüber, wie man es von den Cannonproduktionen, die in diesen Gefilden spielen, gewohnt ist. Die Subplots hingegen sind eher lustlos gemacht (eine Liebesgeschichte hier, eine offene Rechnung da) und erreichen kaum Pep. Vor allem der ständig daherfaselnde Bösewicht wirkt ungefähr so fiesartig als sei er aus der Muppetshow entlaufen und kriegt auch einen dementsprechend unspektakulären Abgang. Dafür erspart „American Soldier“ den Zuschauern platten Patriotismus; stattdessen heißt es einfach jeder gegen jeden.
Dafür wird in dem Film in einer Tour geballert bis die Rohre glühen und der Bodycount erreicht Höhen, bei denen sogar Filme wie „Hard Boiled“ oder „Rambo III“ alt aussehen. Leider ist die Action nicht ganz so prall inszeniert, denn hier geht Quantität vor Qualität. Statisten gehen meist im Zwanzigerpack zu Boden, wenn irgendein wichtiger Charakter mit eine Salve in ihre Richtung feuert und wirklich herausragend kann keine Actionsequenz. Selbst im Finale werden besondere Fieslinge überraschend nebensächlich dahingemetzelt.
Jan-Michael Vincent liefert hier eine eher durchschnittliche Leistung, während Sam Jones noch überraschend viel aus seiner eher doofen Rolle herausholt. Die restlichen Darsteller sind ganz OK, aber schauspielerisch gab es da schon wesentlich bessere Cannon-Produktionen.
So bleibt ein simples, aber temporeiches und buntes Geballer ohne großen Nährwert, aber als Happen für zwischendurch genießbar.