ACHTUNG MEGA SPOILER!!!
Ghettogangz Regisseur Pierre Morel schickt Liam Neeson in seinem Enführungs-thriller Taken bzw. 96Hours ins Rennen und beweisst damit, das gute Filme nicht nur aus Amerika kommen müssen.
Die Handlung is as simple as this: Liam Neeson ist ein Ex-CIA Agent, dessen 17 jährige Tochter mit einer Freundin nach Paris fliegt und dort kurzerhand von einem Menschhändlerring entführt wird. Der Albtraum jeder Eltern! Nun muss Brian, der von Anfang an dagegen war das seine Tochter alleine verreist, den Helden spielen und seinen Ruhestand rückgängig machen.
Liam Neeson ist hier wirklich klasse Besetzt und was er in diesem Film zeigt ist echt stark, ich hätte ihm sowas wirklich nicht zugetraut, vor allem auf Grund seiner bisherigen Rollen... man stelle sich Oskar Schindler als Actionheld vor... irgendwie passt da was nicht, aber die Tatsache das es funktioniert zeigt einfach was für ein guter Schauspieler der Mann ist.
Was soll man über den Film sagen... Ja Charaktere und Handlung werden sehr schnell eingeführt und der Knackpunkt, die Entführung der Tochter, passiert sehr plötzlich und rasant, aber hier muss man sagen das man wirklich alles wichtige mitnimmt um diesen Film als den anzunehmen was er ist und das reicht völlig. Ob das nun völlig realistisch ist finde ich hier tatsächlich nebensächlich, denn den großteil aller Filme bezeichne ich eh als "was-wäre-wenn" oder "in 9 von 10 Fällen läuft es so, aber was ist mit dem letzten Fall" Filme... jeder weiß das eine Reise ins Ausland nicht gleich als Tragödie enden muss, aber hier wird dieser letzte Fall gezeigt: Was ist wenns doch schief geht, trotz aller Warnung, trotz aller Zweifel und man sich dann dafür hasst das man Recht behalten musste?
Auch nicht jeder Vater kann seiner entführten Tochter hinterherjagen und den Rambo spielen. Viele denken zwar so darüber und jeder Vater würde versuchen alles zu tun, um seine Lieben wiederzubekommen, jedoch ist man meistens hilflos und schutzlos der Realität ausgeliefert. Selbstjustiz ist hier das große Thema und der Film zeigt was jemand, der die Fähigkeiten und Mittel hat, um Selbstjustiz zu üben, tun würde um seine Tochter zu retten.
Der Film ist rasant, hochspannend, sehr kompromisslos, brutal und macht nachdenklich. Optik und Action ist hier wirklich das A und O, denn der Film soll schließlich unterhalten und man stellt sich natürlich auf die Seite des Familienvaters und hofft und bangt jede Sekudne mit ihm. Was das angeht hat der Film die Nase natürlich ganz weit vorne, was die Logik, Wirklichkeit und vor allem die Konsequenzen dieser Taten angeht hinkt der Film etwas hinterher. Man muss schon sehr viel Glück haben um solchen Leuten auf die Spur zu kommen und gewiss nicht jeder hat die Fähigkeiten von Ex-CIA Agent Brian, um das auch alles in die Tat umzusetzen. Wofür die Ermittler oft Monate oder Jahre brauche schafft er hier in wenigen Stunden bzw. Tagen und das in einer der großten Städte Europas. Außerdem ist kein Mann undbesiegbar oder unfehlbar. Liam Neesons Charakter kennt keine Schwächen, keine Pausen und keine Rücksicht. Niemand kommt so lange ohne Schlaf aus, ohne das die Fähigkeiten des Körpers und der Sinne versagen. Realistisch gesehen kann man das nicht durchhalten, gerade da die ganzen harten Kämpfe und anstrengenden Spurts erst zu ende des Films kommen. Aber seis drum, dieser Charakter in dieser Geschichte tut einfach was getan werden muss und schreckt vor nichts zurück. Er zeigt dem männlichen Zuschauer genau das was er sehen will und übermittelt genau das was seine Handlungen so kritisch machen, damit wir uns darüber Gedanken machen können.
Und sein wir doch mal ehrlich: Ich kann mir nicht vorstellen das Menschen so etwas mit Mädchen und Frauen machen und trotzem ist das die Realität und es passiert jeden Tag auf der Welt. Warum soll man sich bei so etwas unvorstellbaren, was aber echt ist, nicht einen Charakter vorstellen können, der in einer realistischen Situation ist, aber unvorstellbare Sachen anstellen muss um sein Ziel zu erreichen?
Fazit: Mich hat der Film sehr bewegt und aufgewühlt. Er bringt einen zum Nachdenken (darf ich wirklich 30 Menschen umbrignen, um ein Leben zu retten, wenn niemand etwas unternehmen will.... ) Negativ ist hier eigentlich nur, das sich Neesons Charakter hätte den Konsequenzen seiner Taten stellen müssen, damit man sieht wie hier die Realität im Falle der Gesetze aussieht. Klar ist es schön ein Happy End zu haben, wo die Family wieder zusammen ist, aber wenn der Film schon das Thema Selbstjustiz behandelt, dann hätte man auch dessen Folgen aufzeigen müssen. Trotzdem: Insgesamt ein hochgradig spannender, toll inzisnierter und mit guten Schauspielern besetzter Film, der auf Grund seines Unterhaltungswertes auf jeden Fall 9 Punkte verdient hat.