96 Hours (2008)

96 Hours beschreibt einen Rettungsfeldzug eines älteren Vaters, dessen Tochter von bösen Buben gekidnappt wurde. Dumm für die Bösewichte: Dieser Mann war in früherer Zeit Spezialagent für Sicherheit und kann sich damit wunderbar verteidigen.

Das ältere Schauspieler vielleicht nicht umbedingt die B-Action Movie Filme drehen sollten, haben wir alle bei dem kläglichen Firewall mit Harrison Ford gesehen. Zu steif, zu abgebrüht und zu langweilig wirkte alles und kam so nicht auf einen grünen Zweig. Dass es dennoch zu Höhenflügen reichen kann beweist Liam Neeson als Vater der Gekidnappten. Man erkennt in ihm die Seele eines niedergeschlagenen Elternteils, die Leidenschaft und die Passion die es benötigt um einem solchen Charakter Leben einzuhauchen. Und dass er körperlich noch fit ist, dass merkt man Neeson in vielen Szenen auch an. Allein er vermag dem Film eine Kraft zu schenken, die den Zuschauer die ganze Zeit über gebannt auf den Sitzen harren lässt. Nicht eine Minute kam während der Laufzeit nur ein Fünkchen Langeweile auf.

Auch technisch kann sich 96 Hours sehen lassen. Zwar sind hier keine Millionenbudgets auf dem Plan gewesen, aber vielleicht sind es genau diese Dinge, die den Film so sympathisch und aufregend machen. Es gibt hektische Verfolgungsrennen, gute Nahkampfeinlagen, einfach alles was man in keinem Actionfilm vermissen will. Im Gegensatz zu dem üblichen Filmgut dieser Kategorie kann sich 96 Hours aber durch eine gelungene(wenn auch nicht ganz neue) geschichte und vorallem einer durchweg hohen Spannungskurve hervorheben. Während bei anderen Filmen zwischen dem Geballer häufig tote Hose ist, kommt bei 96 Hours noch zusätzlich Fahrt auf, da man die Qualen des Vaters mitempfindet und seine Weltuntergangseinstellung durchaus gerechtfertigt ist.

96 Hours bietet dem Actionfan alles was das Herz begehrt. Aber auch Genrefremde dürfen sich den Film eigentlich nicht entgehen lassen, da das Schauspiel von Liam Neeson über die Grenzen des gewöhnlichen weit hinaus gehen. Er verkörpert einen realistischen, wenn auch durch seine Vergangenheit nicht ganz alltäglichen Vater, dem es nur um die Liebe zu seiner Tochter geht und keine Grenze der Welt, weder geographische noch juristische, etwas an dieser Situation ändern können. Ganz großes Kidnap-Rache Kino. Für jeden empfehlenswert!

Fazit: 9 von 10 alten Helden