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Mit "Quatermass" gelang den Hammer-Films der endgültige Durchbruch im Science-Fiction-Genre, es sollte rasch eine Fortsetzung folgen. Aus der Not wurde eine Tugend, als Produktionsmanager Jimmy Sangster sein erstes Drehbuch verfasste, was nicht unerheblich zu späteren Erfolgen der Filmschmiede beitrug. Leslie Norman übernahm nach einigen Querelen die Regie, sorgte jedoch für reichlich Ärger am Set und drehte danach nie wieder für Hammer.

Irgendwo in Schottland testet eine kleine Militäreinheit die Auswirkungen radioaktiver Strahlung, als zwei Soldaten starke Verbrennungen erleiden. Sofort geht Dr. Royston (Dean Jagger) den merkwürdigen Ereignissen nach und entdeckt den Ursprung in einer tiefen Erdspalte. Eine bösartige Energie scheint dem Erdinnern entwichen zu sein und sucht fortan neue Opfer...

Die latente Furcht vor Radioaktivität ist dem schlichten Drehbuch deutlich anzumerken, auch wenn es zu keiner Zeit fundiert zugeht. An mehreren Stellen wird sehr deutlich auf die Gefahren hingewiesen und konkret kommt Kritik des Angehörigen eines Opfers zur Geltung, als offen über mögliche Konsequenzen gesprochen wird.
Sehr angenehm ist in diesem Kontext die Figur des Wissenschaftlers ausgefallen, welche sich deutlich von den Stereotypen jener Zeit abhebt: Glatze, Spazierstock und komplett frei von einem etwaigen Love Interest, gesteht sich Royston Fehler ein und gehört zu jenen Forschern, die eben nicht immer eine Patentlösung im Reagenzglas bereithalten.

Die Bedrohung betreffend geht es eher zurückhaltend zu, denn erst im letzten Drittel ist die Glibbermasse, eine Art Vorläufer zu "The Blob" zu sehen. Tricktechnisch nicht immer einwandfrei, bewegt sich der ölige Wackelpudding etwas behäbig durch die Kulissen, allerdings sehen einige dazugehörige Effekte toll aus, allen voran zerlaufene Gesichtshaut und geschmolzene Köpfe. Eine direkte Konfrontation ist allerdings nie auszumachen, denn reichlich sparsam scheiden die Opfer mit Schrei in Nahaufnahme dahin, um kurz darauf von der Kamera überrollt zu werden und im unteren Bildrand unterzutauchen.

Spektakulär geht anders, doch einige stimmungsvolle Szenen sind durchaus vorhanden, etwa, als zwei Soldaten Nachtwache schieben, zwei Lausejungs im Sumpfgebiet einen alten Turm aufsuchen oder das Abseilen ins Ungewisse mit rascher Kommandoausführung verbunden ist.
Derweil überschlägt sich der Score von Haus- und Hof-Komponist James Bernard beinahe, er bleibt jedoch markant genug, um zwischenzeitlich Akzente zu setzen.

Das können die Mimen zwar nicht, die Crew performt jedoch insgesamt okay, obgleich zuweilen etwas Overacting auszumachen ist, wobei Dean Jagger aus der Hauptrolle noch relativ viel herausholt. Auch die Kamera schürt eine unheilvolle Grundstimmung und liefert ein paar effektive Blickwinkel, welche deutlich zur insgesamt stilsicheren Optik beitragen, wogegen die Qualität der Tricks gegen Finale etwas nachlässt.

Freunde simpel gehaltener Sci-Fi-Kost können demnach einen Blick riskieren, auch wenn der Stoff nie so wirklich packt, wissenschaftliche Ansätze reiner Humbug sind und Action kaum auszumachen ist. Dennoch sorgen die knapp 76 Laufzeit für passable Unterhaltung und obgleich das vergleichsweise geringe Budget immer mal wieder durchschimmert, dürften sich die älteren Semester an der leicht altbacken anmutenden Inszenierung eher erfreuen.
6 von 10

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