Bei „XX… Unbekannt“ bekommen wir es mit einem britischen Sci-Fi-Grusler aus dem Jahre 1956 zu tun, der ausnahmsweise mal nicht von außerirdischen Invasoren handelt, sondern als amorphe Kreatur ein „Energiewesen“ aus der Mitte des Erdballs präsentiert, das ganz wild auf Radioaktivität ist. Naja, ganz so wild ist es dann doch wieder nicht, denn „XX… Unbekannt“ verläuft, besonders natürlich aus heutiger Sicht, recht zahm und unspektakulär – wäre da nicht das seltsame Wesen, das wohlige Erinnerungen an den „Blob“ hervorruft, der allerdings erst später das Licht der Leinwand entdecken sollte. Während sich unser irdischer Prä-Blob also über die Nuklearenergie einer Militärbasis hermacht und dabei der eine oder andere Mensch zu Schaden kommt, bekommt der Trash-Freund abstruse wissenschaftliche Dialoge, naive Vorstellungen von Kernenergie und einige logische Patzer serviert, während er recht lange darauf warten muss, das Massemonstrum einmal so richtig in Action zu erleben. Vieles bleibt nämlich angedeutet, was sich mitunter aber positiv auf den Spannungsbogen auswirkt. Dieser Film kommt ohne reaktionäre Überhöhung des Militärs aus, tritt aber bisweilen etwas zu sehr auf den Bremsklotz und wirkt dadurch wie eine etwas unspektakulär geratene Inspiration für spätere, bessere Genrefilme. Als alter „Blob“-Fan wurde ich dennoch gut unterhalten – und seien wir ehrlich: Bei derart alten Schinken werden handwerkliche und dramaturgische Schwächen doch regelmäßig durch den gewissen Trash-B-Charme wettgemacht, so auch hier.