Irgendwie...schade!
Auf der Suche nach einem ähnlichen Geheimtip wie die Quatermass-Filme es nun einmal sind, bin ich über „X-The Unknown“ gestolpert und weil das Haus Anolis ja für Qualität bürgt, hab ich es einfach mal versucht.
Aber die beste Darreichungsform kann den Abend nicht retten, wenn der Film die Latte reißt. Und leider ist „XX-Unbekannt“ zwar jetzt nicht unbedingt unrelevant, aber doch eins: langweilig.
Es geht hier um eine unbekannte Masse, die mitten in den Weiten Englands nahe einer Militärbasis aus dem Boden quillt und von Radioaktivität magisch angezogen wird. Die Wissenschaftler und Militärs tüfteln an einer Lösung, ehe das Protoplasmabiest die nahegelegene Basis auseinandernimmt und kommen zu dem Entschluß, es regelrecht zu überlasten...
Tjaaa, was haben wir uns immer über jugendliche Helden und arme Frauen in Not aufgeregt...
Dieser Film hat nun beides nicht im Angebot und wirkt irgendwie relativ reizlos. Das liegt einmal an der aufgesetzten wissenschaftlichen Art und Weise, wie sich dem Problem genähert wird. Der eigentlich recht kurze Film beinhaltet endlose Diskussion über Wenn und Aber, nur eben nicht das, was uns interessiert: Schauwerte.
Es dauert verdammt lange, bis wir das tod- und verderben bringendende Schleimding endlich mal zu Gesicht bekommen (ungefähr eine Stunde eines 77minütigen Films) und dann sind die Rückprojektionen dieses mäßig ausgeleuchteten Wackelpuddings in seinen niedlich nachgebildeten Sets auch noch mehr als offensichtlich.
Das Vieh ist einfach zu brav und unspektakulär und damit genauso trocken, wie die Experten, die sich hier in einem Anfall von Erklärungswut einen Wolf reden.
Daß hier der Umgang mit Radioaktivität halbwegs sauber rüberkommen sollte, ist zwar gut und schön, aber angesichts ähnlicher Produkte aus den USA und der Entwicklung der atomaren Waffen wirkt die Vorgehensweise der Experten hier aus heutiger Sicht nur noch putzig.
Vielleicht ganz angenehm, daß man den Streifen noch irgendwo aus der Versenkung geborgen hat, aber mein Interesse als Paranoia- und Monsterfilmfan kann er trotzdem nicht so recht wecken. Dann halt Kuriositätenwert. (4/10)