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Dritte Verfilmung des gleichnamigen Romans der 'Lausbüberei in der Kleinstadt' von Heinrich Spoerl, hier angerichtet in Buch und Regie durch den es eigentlich besser wissen müssenden Helmut Käutner, welcher sich vor allem im Vergleich zur beim Volk nahezu uneingeschränkt geschätzten '44er Variante kräftig verhob. Im Grunde kann man das Remake, so man es in dieser oftmals 1:1 Übernahme des Populärgutes nennen mag, getrost als bloße Nachahmung, oftmals wie als unfreiwillige Parodie und mühsames Chargieren von vielerlei Szenen bis in das kleinste Detail bezeichnen. Getrost Verzicht durch Starrkrampf von Dramaturgie, Zeit- und Lokalkolorit und insgesamt auch Humor und als letztes auch jeder gesellschaftlichen und politischen Relevanz:

Der erfolgreiche Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer [ Walter Giller ] beschließt, beeinflusst durch die während der regelmäßigen Treffen zur Feuerzangenbowle zum Besten gegebenen Erinnerungen seiner Freunde, die selber niemals erlebte Schulära auf eigene Faust nachzuholen. Durch eine optische Verjüngungskur und der neuen Identität als Oberprimaner Hans Pfeiffer lässt er sich an einem kleinstädtischen Gymnasium einschleusen, wo er wegen ungenügenden Betragens bald in die Aufmerksamkeit von Direktor Knauer [ Fritz Tillmann ], Professor Bömmel [ Willy Reichert ] und vor allem Professor Crey [ Theo Lingen ] gerät. Allerdings findet er auch schnell Anschluss in der Klasse und mit Eva Knauer [ Uschi Glas ], der Tochter des Direktors, bald eine reizende Romanze. Doch seine Freundin Marion Xylander [ Nadja Tiller ] reist ihm aus Berlin nach und droht, den Spuk auffliegen zu lassen.

Sicherlich ist dabei nicht gleich Alles zu verdammen und die Idee einer neuen Erzählung einer bereits verfilmten literarischen Fassung bestimmt auch nicht, liegt hierbei allerdings das Problem des nun doch zu hohen Bekanntheits- und auch Beliebtheitsgrades vor, dem man wenig bis gar nichts entgegenhalten und dies leider Gottes auch so überhaupt nicht mit anderen Sichtweisen ausgleichen mag. Die Geschichte vom großen, romantischen, freien Erlebnis der Zweiten Flegeljahre selbst ist in den Zeilen identisch, hier und da in wenigen Momenten etwas ausführlicher in der Betrachtung, in geringfügiger Art teils mit anderen Streichen, anderen Herangehensweisen, natürlich auch dem Unterschied von Ära und Zeitpunkt der Produktion modifiziert, fühlt sich gerade in den ersten Bildern allerdings an wie nach Folie nachgezeichnet und ebenso gestrickt.

Leichter in der Rezeption wird dieser erneute Besuch in der Schulzeit vor allem durch das Ausbleiben jeglicher zeitgenössischen Beurteilung, dem Fern der Auseinandersetzung von Pro und Contra im politischen, propagandistischen oder dem gegenteiligen Argument. Entstanden vielmehr zu einer Zeit des letzten Aufbäumens von Heimat- und Schlagerfilm, zu dessen Natur man nun vielmehr gehört, wird sehr eher an den indirekten Vorgängern der modern angesiedelten Die Lümmel von der ersten Bank (1968), eine bis einschließlich Betragen ungenügend (1972) äußerst kommerzielle Reihe von Pennälerstreichen orientiert. Die Neugier des Zuschauers, ob nun tatsächlich in der Filmhistorie oder morbide wie bei dem zufälligen vorbeifahren an einem Autounfall wird hier durch eine gleich doppelte Zeitreise, einmal in die biederen Siebziger und der damalig letzten Heilen Welt und einmal durch die inszenierte Kostümschau hier mobilisiert. Befinden tut man sich nämlich wiederum in der Vergangenheit, numerisch nicht konkret aufgezählt, aber durch Attrappen, Dekoration, Dialog und Kleidung offensichtlich ebenso wie das Vorbild in der Jahrhundertwende um 1900 zuzuordnen ist. Ein mehrfacher Sprung zurück, vom Berufsleben zur Schülerzeit, vom technischen Hier und Jetzt zum nostalgischen Anno Dunnemals und von der Realität der späten 68er in den Fundus von Knickerbockers und Schülermützen.

Eine diffuse Parallelität, der Verschönerungsspiegel der Erinnerung, als Kasperletheater, als Laienspielaufführung mit denselben Sketchen um den "Pfeiffer mit 3 F", der "Dampfmaschine" und der "alkoholischen Gärung", nur komplett ohne den Witz, einer gar seltsamen Klassifizierung zu den gleichjährigen Zur Hölle mit den Paukern - Filmen – , die erst offiziell angestrebt war, nun aber indirekt, aber wiederum mit einem Gutteil dort auch vorhandener Darsteller und zusätzlich noch zu Klassenkeile (1969) schon stark auffällt – und dem allgemeinen Missmut von Besetzung, Regie und sonstigem filmischen (Un)geschick. Die schauspielerische Prominenz hilft da nur wenig; während Frau Glas damalig immer noch fesch ausschaut, Lingen (neben Tillmann) als einer der wenigen noch die Würde bewahrt, Tiller außer Beigaben biederer Erotik nicht viel zu tun hat und der Rest wegen dem großen Egalseins zumindest nicht zu sehr auffällt, betrifft der Preis der grandiosen Fehlbesetzung speziell Hauptdarsteller Walter Giller selbst. Ein trauriger Clown mit Falten, Bartschatten und eingefallenen Gesicht, der oftmals zum gleichen Zeitpunkt viel zu alt, viel zu gesetzt, eigentlich auch lustlos und affektiert durch die Lustspielszenerie von und um Wolfenbüttel am schlafwandeln ist.

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