Es ist reichlich spät, aber ich habe es heute tatsächlich geschafft mir die Dragon von Cradle of Fear anzusehen. Schon seit über einem Jahr wollte ich diesen Film sehen. Und immer wieder habe ich es verschoben. Die lange Laufzeit von 2 Stunden hat mich bis heute immer abgeschreckt. Ich habe dann aber meinen inneren Schweinehund überwunden und den Film angesehen.
Der Film ist ein Episodenfilm wie Creepshow und ein Amateurfilm. Der Film teilt sich in 4 Episoden auf.
Ich bin positiv überrascht. Für einen Amateurfilm kann der Film sich wirklich sehen lassen. So gute Amateurfilme kennt man sonst nur von Olaf Ittenbach.
Die Effekte sind auch richtig gut geworden, wenn man bedenkt, dass es sich um einen Amateurfilm handelt. Nur in Bad Taste waren die Effekte besser, mit Olaf Ittenbach können sie aber locker mithalten. Guckt man sich mal Amateurmüll wie Camp Blood, oder noch schlimmer Piratenmassaker und Konsorten an, sind die Effekte sogar genial. Sie sind richtig schön blutig geraten und Splatterfans werden also auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen. Auch Nacktszenen kommen vor, aber diese Softpornoszenen machen den Film bestimmt nicht schlechter.
Die Darsteller spielen alle richtig gut und ihre Leistungen haben mich überzeugt.
Die Metal-Musik ist zwar nicht mein Geschmack, passt aber gut zum Film ( was nicht heißen soll, dass der Film nicht mein Geschmack ist). Die deutsche Synchro der Dragon ist ziemlich schlecht, deswegen sollte man sich lieber die Code 1 holen ( was ich diesmal leider auch nicht gemacht habe).
Negativ anzumerken wäre vielleicht noch, dass der Film, da er ja eine Laufzeit von 120 Minuten hat, an manchen Stellen dann doch ein paar Längen aufweist. Doch das trübt den guten Gesamteindruck nicht, denn ich habe selten einen Amateurfilm gesehen, der sich so leicht konsumieren lässt. Ich denke da an den absolut unerträglichen Piratenmassaker oder Gross Out - Eine Familie zum Kotzen. Dagegen ist dieser ein absolutes Meisterwerk.
Gute Amateurfilmer sind meiner Meinung nach Mangelware. Doch Alex Chandon kann sich, meiner Meinung nach, wie Olaf Ittenbach zu den besten Amateurfilmern zählen. Leider ist dies bis heute sein einzigster Film mit Spielfilmläge (sogar Überlänge). So manch deutscher Jochen Taubert Amateurfilmer sollte sich von diesem englischen Amateurfilm echt mal eine Scheibe abschneiden.
Ich kann es nur immer wieder wiederholen: Für einen Amateurfilm ist der Film durchweg sehr gut. Großes Lob an Alex Chandon. Hoffentlich nimmt er bald wieder auf dem Amateurregiestuhl Platz.
Meine Bewertung: 7/10, denn wenn ich ihn mit anderen Nicht-Amateurfilmen vergleiche, ist er zwar gut, aber nicht so gut wie ein Film mit 8/10.