"Cradle of Fear" wurde ja angekündigt als besonderes Schmankerl für Splatterfans. Nun, Splatter ist in der Tat einiges zu sehen, allerdings rechtfertigt dies nicht die zwei verschenkten Stunden, die man beim Ansehen dieses erbärmlich schlechten Mülls aufopfern muss.
Die Story ist schnell erzählt, hier werden vier Kurzfilme durch das Auftreten (und Morden) eines gnadenlosen Killers ("Cradle of Filth"-Bandmitglied Dani Filth) miteinander verknüpft. Schön und gut, nein eigentlich nicht, denn die Stories sind sowas von erbärmlich langwierig und öde, das selbst Pfahlhocken zum aufregendsten und adrenalinbehaftetsten Extremsport der Welt gradiert wird.
Die erste Story dreht sich um zwei Gothicgirls in deiner Disco, die dort auf den ja ach so geil aussehenden Killer treffen, der sie schniek angrinst. Die Eine vögelt mit ihm und wundert sich am nächsten Morgen, warum sie untenrum ausläuft. Kurz darauf zerreisst es ihren Bauch und ein Babyspinnenalien erblickt das Licht der Welt. In der zweiten Geschichte brechen zwei Mädels in die Wohnung von einen Tauben ein und wollen dort Geld stehlen. Doch der Taube kämpft tapfer und irgendwie sind am Ende doch alle tot (dank des Gothickillers natürlich). In der dritten Story holt sich ein Einbeiniger ein Ersatzbein, indem der einem armen kerl dessen Bein recht unproffessionel amuptiert. Doch das Bein entwickelt einen eigenen Willen wodurch der Typ einen Unfall baut und stirbt. Warum die Polizisten dann von dem Gothickiller gekillt werden, gehört zu den größten Rätseln der Menscheitsgeschichte. In der vierten Story sucht ein Hobbyirrer nach ner Snuff-Site die sich nur finden lassen will wenn sie Lust hat. Nach dem er bei der Suche nach der Site alles bis auf sein Leben verliert wird ihm das am Ende auch noch genommen, denn er darf mal selbst Snuff-Opfer spielen.
Im Prinzip klingen die Stories ja recht amüsant und sind es teilweise auch (vor allem die Letzte Episode). Doch dieser Ansatz von Unterhaltung wird dann durch diese öde Inszenierung im Keim erstickt. Das die Darstellerleistung schlecht sind, ist für solch einen Film ja selbstverständlich.
Die Effekte sind ebenfalls zum größten Teil ziemlich schlecht. Das fängt schon in der ersten Geschichte an, die "Aliengeburt" lässt sogar den quasi effektlosen "X-Tro" zum Effektwunder aufsteigen. Die Erstechnung der Katze ist jawohl das Allerletzte an Geschmacklosigkeit. Lediglich die Amputation ist einigermaßen anschaulich geraten, doch der nachfolgende Autounfall ist an Dämlichkeit kaum zu überbieten. Auch in der letzten Episode hält sich die Qualität der Effekte in Grenzen, jedoch sind sie noch einigermaßen ansehnlich geraten. Völlig unecht aussehendes Billigblut ist eben nicht alles, auch wenn es Leute geben mag die damit gerne Anderen ihre Wohnung neu tapezieren möchten.
"Cradle of Fear" gehört ohne Zweifel zu den Filmen, auf die die Welt wohl schon seit der Antike sehnsüchtig gewartet hat. Völlig überflüsser Müll - da gerät selbst die Biografie von Daniel Kübelböck zum mitreißendsten Lebensereignis.
1 von 10 Punkten.