Es zeugt schon von einer ausgeprägten Kaltschnäuzigkeit, „Alien Due - Sulla Terra“ allen Ernstes als Fortsetzung des Original-„Alien“-Films von Ridley Scott aus dem Jahre 1979 zu vermarkten. Sicherlich, so etwas haben die Italiener ganz gerne mal gemacht, und im Falle von z.B. Fulcis „Woodoo“ (alias „Zombie 2“) kamen auch überaus ansehnliche Filme dabei heraus. Doch nicht so bei diesem Trash, den Regisseur Ciro Ippolito 1980 auf die Sci-Fi-Horror-Fans losließ. Dieser spielt nämlich der Einfachheit halber gar nicht erst im Weltall, sondern auf Mutter Erde, genauer: größtenteils in einer Tropfsteinhöhle; bei den einzigen Weltraumaufnahmen handelt es sich um Archivmaterial. Nun mag ich es ja grundsätzlich, wenn ein Film sich für die Charakterisierung seiner Protagonisten Zeit nimmt; gemächlicheres Erzähltempo ist mir nicht fremd und wird von mir sogar oft als recht wohlig empfunden. Gerne verzeihe ich auch ein paar Streckdialoge, um den jeweiligen Exploiter auf Laufzeit zu bringen. Doch was man sich hier geleistet hat, spottet jeder Beschreibung. Nicht nur, dass die Handlung ziemlich idiotisch ist und kaum Sinn ergibt, nein, sie wurde zudem mit völligen Nichtigkeiten so dermaßen in die Länge gezogen, dass es schon unfreiwillig komisch ist. Hinzu kommen sinnlose, minutenlange Kamerafahrten über einzelne Objekte und ähnliche Dreistigkeiten. Die „Charaktere“ werden von höchst unglaubwürdigen Knallchargen gespielt, unter ihnen aber interessanterweise Michele Soavi, der später als Regisseur einige Genrefilme drehte, die weit besser ausfielen als dieser ungeholfene Rip-Off. Auch die De-Angelis-Brüder („Oliver Onions“) hatten nicht ihren besten Tag erwischt und steuerten einen recht monotonen Score bei. Das einzige, das den Film neben der offensichtlichen, schamlosen Publikumsverarsche interessant macht, sind die leider nur spärlich eingesetzten Spezialeffekte. So bekommt man zwar keine Kreatur mehr als versatzweise und bruchstückhaft zu sehen, dafür aber einige nette, blutige Momente präsentiert, die schon ziemlich abgefahren und böse wirken. Wenn einem weinenden Kind z.B. plötzlich das Gesicht fehlt oder schön langsam einer der Höhlenfuzzies enthauptet wird, lacht dann doch das Schmodderherz und macht das Ansehen dieses Films zu einem nicht völlig zeitverschwenderischen Unterfangen. Zum Unterhaltungsfaktor tragen ebenfalls zahlreiche Trashfaktoren bei wie ein Typ, der in der Höhle seine Schreibmaschine auspackt und vorgibt, ein Buch zu schreiben oder der hilflose Versuch einer subjektiven Kamera aus Sicht des Aliens. Anscheinend gibt es auch einige Goofs (sofern man nicht den kompletten Film als einen solchen bezeichnen möchte), die zu entdecken ebenfalls Freude bereiten könnte. Wie es aussieht, war „Alien Due“ übrigens der letzte Film des Regisseurs...