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Polanski mag insgesamt als Meisterregisseur gelten, aber das hier war ja mal nichts. Ein ganz kurz einmal angedeutetes traumatisches (Missbrauchs-) Erlebnis in der Kindheit dient als dürftige Erklärung für einen urplötzlich auftretenden und sehr schnell sehr heftig werdenden, seltsam gespielten Wahnsinn. Catherine Deneuve, mal nicht Belle de Jour und in einer ungewohnten Rolle, tapst apathisch durch eine öde Mietwohnung, die allenfalls durch die triste Schwarzweißfotografie ein wenig an Beklemmung gewinnt. Kurze Gesten wie das Kauen an den Haarspitzen oder das Kratzen an Nase und Armen sollen die voranschreitende Psychose des blassen Deneuve-Püppchens verdeutlichen. Was mich vor allem auch stört, ist die Tatsache, dass auf so viele Halluzinationen schnell ein Szenenwechsel erfolgt, diese Schockmomente jedoch meist ohne jegliche Konsequenz bleiben.
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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 02.06.2012 Unfilmische, experimentell-avatgardistische, schwer verdauliche Dokumentation des Zerfalls einer Frau, deren Welt sich vor ihren Augen und denen des Zuschauers auflöst. Polanski arbeitet sukzessive mit surrealistischen Komponenten, die schließlich in einen wahren Alptraum münden, der es der Hauptfigur nicht mehr erlaubt, angemessen über Recht und Unrecht zu entscheiden. Dabei überlässt er den Zuschauer gewissermaßen trostlos seinem Schicksal. Das erzeugt eine Erfahrung, die alles andere als angenehm ist, aber mit Sicherheit ist sie ihre Erfahrung wert. *weitere Informationen: siehe Profil
10
Dieser Film hat mich fasziniert. Obwohl er, so viel ich weiß, ziemlich verrissen wurde, hat mir der Film sehr gefallen. Die gekonnte sw - Fotografie und die guten Spannungsmomente machen den Film zu einem bedrückenden Kammerspiel. Auch schauspielerisch kann er sich mit Catherine Deneuve sehen lassen. Sie macht ihre Sache sehr gut. Ich persönlich finde ihn hervorragend. 10 / 10 Punkten