Review

Bevor ich anfange über den "Goldenen Kompass" herzuziehen muss ich fairerweise sagen, dass ich das Buch nicht gelesen habe und demnach auch jeden Vergleich unterlassen muss. Aber zum Film:
Die Story handelt kurz gesagt von einem jungen Mädchen, das in einer Stadt wohnt, deren Name mir wieder entfallen ist, behütet von ihrem Onkel. Als dieser für wissenschaftliche Untersuchungen in den Norden reist nimmt sich Nicole Kidman der Kleinen an und verspricht ihr sie eben dorthin mitzunehmen...zu den Eisbären, die die Kleine schon immer sehen wollte.
Vor der Abreise drückt ihr der Direktor der lokalen Schule noch den Goldenen Kompass in die Hand mit der Bemerkung, dass sie niamls nicht erzählen darf, das sie ihn hat. Weiter gehts im Film mit verschwundenen Kindern, Gobla (diejenigen die die Kinder verschwinden lassen), Gyptern (ein weiteres Volk, das Zigeunern ähnelt und ganz nett ist), Eisbären, einem Zeppelinfahrer, Staub, einem Magisterium etc.

So ähnlich wie ich gerade aufgezählt habe was alles passiert, erzählt es der Film auch: Stichpunktartig. Während des gesamten Films von immerhin 2h hatte ich zu keiner Zeit das Gefühl, verstanden zu haben was die kleine Lyra da gerade mache und vor allem warum. Ein großer Gegenspieler fehlt (wahrscheinlich das Magisterium, aber was das Ding will und was es bezweckt weiß kein Mensch nach diesem Film) und so hängt Lyra und ihre Entscheidungen ständig in der Luft.
Ebenso wenig bringt der Film einem die Charaktere des Films nah (von den drei Hauptcharakteren Lyra, Nicole Kidman und dem Eisbär mal abgesehen). Mir ist es gelinde gesagt egal wenn irgendwelche Gören entführt werden. Genauso bleibt mir ein Zugang zu diesem Captain Hook (Chef der Gypter) oder der Hexe verwährt. Von dem Zeppelinfahrer ganz zu schweigen.
Genau das wäre aber in meinen Augen nötig gewesen um den Zuschauer wirklich in diese Welt zu entführen. Das hat Peter Jackson in seinem Herr der Ringe weitaus besser gelöst. (Ich weiß, unfairer Vergleich)

Was bleibt ist ein optisch sehr eindrucksvoller Film, den man anschaut wie eine Maschine in einem Robotermuseum: schön anzusehen, aber einen Zugang oder gar ein Verständnis dafür bekommt man nicht. Dass Filme nicht ausschließlich durch ihre Visualität überzeugen können sollte man spätestens seit Roland Emmerich wissen.
Ich bin gespannt was Teil 2 & 3 wohl bringen werden, aber bis hierhin kann ich leider nicht mehr geben als gut gemeinte 3/10.

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