Cineasten-Tag! Diesmal war Polanskis Jahrzehnte altes Spielfilm-Debüt - das dramatische 3-Personen-Stück auf einem Segel-Boot - an der Reihe...
Die Etablierung der Charaktere um einen aufführerischen jungen Anhalter und das vermeindliche Spießer-Pärchen Andrzej und Jolanta ist zu Beginn kurz und effektiv, die Regie konzentriert sich erst während der Bootsfahrt auf eine detaillierte Ausbearbeitung. Das Zentrum des Films bilden die erniedrigenden Machtspielchen, das vom Ältesten aufgezwungene Captain-Matrose-Verhältnis auf dem Boot eignet sich ebenfalls bestens für diverse Metaphern an hierarischen Strukturen - es besteht also kein Zweifel, dass der Film als gesellschafts- und sozialkritisch verstanden werden will. Polanski entspinnt gemächlich die kleinen Konflikte um die beiden Platz-Hirsche, während die passive (und überaus entzückende) Jolanta eher die Funktion einer Sieger-Trophäe erfüllt.
Eine sehr gemächliche Inszenierung, die statische S/W-Kamera-Arbeit und eine zurückhaltende Sound-Kulisse dürfte für einige Zuschauer heutzutage zu sperrig wirken, trotzdem hält Polanski viele beeindruckende Bild-Kompositionen sowie Regie-Einfälle parat und das vibrierende Spiel zwischen den Darstellern verhindert jegliche Langatmigkeit. Mal wieder ein berechtigter Klassiker!