Der von John Sturges inszenierte und allein produzierte Film " Gesprengte Ketten " ist heute ein absoluter Klassiker. Vor allem in den 60er Jahren gab es massenhaft Film, in denen wir Deutsche die böse Seite verkörpern, während uns der gute Ami den Gar ausmachen muss. Immerhin geht man hier nach einer wahren Geschichte, welche sich 1944 wirklich ereignete, zumindest so ähnlich. Dazu rief man alle Prominenz zusammen, die man damals kriegen konnte und drehte sogar teils in Deutschland. Trotz der minimalen Verachtung gegen die deutschen Lande kam der Film sehr gut und heute kann man sich beim Anschauen richtig amüsieren.
Story:
Viele alliierte Kriegsgefangene ( Charles Bronson, Steve McQueen, Richard Attenborough, James Garner, Donald Pleasence, James Coburn u.a. ) werden in ein neues Hochsicherheitslager verlegt, da alle schon zu oft gefohlen sind. Doch schon bald heckt die ganze Mannschaft einen neuen Fluchtplan aus. Sie wollen drei große Tunnel graben, um dann durch den Wald zu verschwinden. Auf dem Weg zur Flucht gibt es viele Hürden zu überwinden und Probleme zu beseitigen. Bald steht der große Abend der Flucht an.
Hier war man wirklich sehr kreativ was das Drehbuch angeht, denn einen so ausgeklügelten Plan gut und verständlich in Szene zu setzten, ist wirklich nicht leicht, daher auch die lange Laufzeit von bald drei Stunden. Kleine Längen tauchen mal hier und da auf, aber fallen kaum ins Gewicht. Schließlich muss ja Sturges auch noch die vielen Charaktere einführen und ihnen etwas Tiefe verleihen, was hier sehr gut funktioniert. Etwas unglaubwürdig wirkt für mich nur das deutsche Lager, denn die Gefangenen werden zwar streng bewacht und kontrolliert, haben aber auch massig Bewegungsfreiheit und können tun was sie wollen. Bei einem Fluchtversuch drohen ihnen keinerlei Strafen, außer dass sie ein paar Tage in einen Bunker gesteckt werden. Ich denke zu Kriegszeiten war das wesentlich schlimmer, aber Sturges wollte, dass dem Zuschauer derartige Brutalitäten vorenthalten werden, auch ist " Gesprengte Ketten " eher auf Humor ausgelegt, aber es gibt durchaus einige tragische Momente und das Ganze ist wirklich sehr packend und spannend inszeniert. Den Ausgang errät der Zuschauer nicht, denn der Film geht nicht gut, aber auch nicht schlecht aus.
Zwei Drittel spielen im Lager, hier wird der halsbrecherische Fluchtplan in die Tat umgesetzt, mit allerlei Tricks und netten Einfällen, die Flucht selbst ist dann Hochspannung pur. Das letzte Drittel spielt dann außerhalb des Lagers, man erfährt wie die einzelnen Parteien versuchen irgend eine Grenze zu erreichen, stets gejagt von den Deutschen. Dabei gibt es gute Action, wie zum Beispiel die lange Motorradjagd. Gegen Ende gibt es dann noch ein richtig tragisches Ereignis.
Die vielen prominenten Darsteller spielen wirklich klasse. Richard Attenborough als Anführer Bartlett, James Garner als Organisationstalent, Steve McQueen als Fluchtprofi Hilts, Donald Pleasence als Fälscher und Charles Bronson als Tunnelbauer. Mehr an Schauspiel konnte man zu dieser Zeit nicht anbieten, das war das Maß aller Dinge.
Fazit:
Ein Klassiker mit irrwitziger Story und starker Umsetzung, kleine Längen mit inbegriffen und in manchen Szenen ein bisschen unglaubwürdig. Aber das Geschehen macht unheimliche Laune. Tolle Darsteller, schicke Landschaftsaufnahmen, alles untermalt von einem brillanten Score. Spannend und packend inszeniert mit guter Action versehen. Sollte man auf jeden Fall einmal gesehen haben.