Review

Night of the living dead war der glorreiche Anfang von Romeros Zombie-Trilogie, doch der bekannteste, beliebteste und wohl auch beste ist „Dawn of the dead“, wohl DER Zombiefilm schlechthin, zumindest der Meinung der meisten Fans des Genres nach.

Erneut wird man mitten in die Situation „reingeworfen“. Diesmal beginnt alles in einem Fernsehstudio, in dem hektisch eine Sendung über eine landesweite „Seuche“, die Tote wieder auferstehen lässt, zusammengeschustert wird. Um der Plage zu entkommen plant Fran, eine der Mitarbeiterinnen, zusammen mit ihrem Freund, dem Helipiloten Steven zu entkommen. Zusammen mit Roger und Peter (zwei Polizisten) machen sie sich auf den Weg.
Als sie eine Zwischenlandung auf dem Dach eines Einkaufszentrums machen kommen sie auf die Idee sich dort einzunisten. Nachdem die Mall von Zombies befreit ist scheint alles in Butter zu sein, doch dann tauchen Plünderer auf.

Dieses ist also der legendäre „Zombies im Kaufhaus“, von dem man spätestens im Alter von 14 zum ersten mal hört, dieser blutrünstige Splatterfilm, den man nicht sehen soll und der eben deshalb so interessant ist. Tja... ich habe ihn dann damals mit 15 gesehen und muss ehrlich sagen... ich fand ihn scheisse. Ich hatte mir eine relativ simpel gestrickte Aneinanderreihung von Goreszenen erwartet, doch nicht bekommen.

Doch ein paar Jahre später bekam der Film eine zweite Chance und plötzlich war ich begeistert. Was Romero hier schuf ist eben viel mehr als „dummer“ Splatter. Es ist ein cleverer Horrorfilm voller kleinerer und grösserer Seitenhiebe auf die Gesellschaft und einer wirklich bedrückenden Endzeitstimmung.
Besonders unsere Konsumwut wird hier doch auf sehr eigenwillige, aber doch zutreffende Art und Weise persifliert. Jeder der einmal bei Ladenöffnung am ersten tag des Schlussverkaufs vor einer Karstadt-Filiale stand wird die Parallelen mit den vor dem Kaufhaus lauernden Zombies sehen.
Ebenfalls wird mal wieder gezeigt, das der Mensch immer noch das grösste Problem der Menschen ist. Nachdem sich die 4 Hauptdarsteller in Sicherheit gebracht haben wird durch die Plünderer die Gefahr erneuert indem die Absperrungen der Mall geöffnet werden. Nun wimmelt es dort also nicht nur vor Zombies, sondern auch von Rockern, die sich nebenbei noch einen Spass draus machen die Zombies zu erledigen. Und als ob das noch nicht reichen würde beginnt Steven dann auch noch anfangen die Biker zu bekämpfen.
Das der Mensch unmenschlicher als der Zombie ist wir ebenfalls in der „Jagd-Szene“ gezeigt in der zig Möchtergern-Jäger aus der Zombiejagd eine Art Volksfest machen, Bier und Photos inklusive.

Kommen wir nun mal zur Stimmung des Filmes.
Der Zuschauer bekommt von Minute 1 an das Gefühl mitten im Ende der Welt zu stecken. Es herrscht Chaos und dieses bekommt der Zuschauer in stilvollen und teilweise sehr drastischen Bildern zu sehen.
Zu den Bildern gesellt sich der legendäre Score von Italiens Synthie - Maestros Goblin, welcher zu jeder Zeit die Bilder perfekt unterstützt, sei es nun während der Action-, Suspense- oder schon fast komödienhaften Szenen (wie die Jagd) ist.

Gore erwartet man wie gesagt eigentlich mehr, wenn man den Erzählungen so mancher Leute glaubt. Klar.. Es gibt wirklich einiges an Gore zu bewundern, eine wirkliche Anhäufung der Gewaltszenen gibt es erst in der letzten halben Stunde. Diese gezeigten Szenen haben es dafür in sich. Natürlich ist z.b. das Blut viel zu rot, aber das war es doch früher bei fast allen Filmen, oder? Auf jeden Fall gibt es Kopfschüsse en masse, abgetrennte Gliedmassen und die wirklich harten Fressszenen. Splatter-FX-Mastermind Tom Savini schaffte durch die Effekte in diesem Film den Durchbruch zu DEM Mann wenn es um Gore-FX geht und wurde letztendlich selbst zu einer Legende in Fankreisen.


Fazit:
Stimmungsvolle Gesellschaftskritik verpackt in einen echten Horrorschocker. Sowas gibt’s net alle Tage und deshalb gibt es auch die volle Punktzahl für dieses Meisterwerk des Zombiefilms
10 von 10

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